Frei#  Herleitung eines klinischen Entscheidungsinstruments zur Identifikation von erwachsenen Patienten mit leichter traumatischer, intrakranieller Blutung, die ein geringes Risiko für die Intensivstation haben.

Folgende Indikatoren haben die Notwendigkeit einer intensivemedizinischen Therapie vorausgesagt: Glasgow-Coma-Scale (GCS)- Score bei der Aufnahme < 15, nicht-isolierte Kopfverletzung, Alter > 65 Jahre, und Nachweis einer Schwellung oder Shifts in der initialen CCT. Die Anwendung dieser Kriterien bei Patienten mit leichten intrakraniellen Blutungen könnten die unnötige Belegung der Intensivbetten und unnötive Patienten-Transporte möglicherweise vermeiden.

Das Ziel einer aktuellen Studie war es, ein klinisches Entscheidungsinstrument mit einer Empfindlichkeit von mindestens 95 % (mit oberer und unterer Grenze des 95 % - Konfidenzintervalls [KI] innerhalb eines 5 %-Bereichs) herzuleiten, um in der Notaufnahme erwachsene Patienten mit leichter traumatischer, intrakranieller Blutung, die während des Krankenhausaufenthalts ein geringes Risiko für eine Intensivbehandlung haben und so wahrscheinlich keine Aufnahme auf der Intensivstation brauchen, zu identifizieren.

Methoden: Es wurde eine prospektive Beobachtungsstudie von erwachsenen Patienten mit leichter traumatischer, intrakranieller Blutung (initialer Glasgow Coma Scale [GCS] Score 13 bis 15, bei traumatischer, intrakranieller Blutung), die in einem Traumazentrum der Maximalversorgung zwischen Juli 2009 und Februar 2013 aufgenommen wurden, erstellt. Die Notwendigkeit für eine Aufnahme auf der Intensivstation wurde anhand des Vorkommens akuter intensivmedizinischer Interventionen (Intubation, neurochirurgische Eingriffe, Bluttransfusionen, Überwachung des Blutdrucks oder der Herzaktion, invasives Monitoring bei hämodynamischer Instabilität, dringende Behandlung bei Herzrhythmusstörungen oder Herz-Lungen-Wiederbelebung und therapeutische Angiografie) definiert. Wir leiteten das klinische Entscheidungsinstrument mit einer binären rekursiven Partitionierung (mit einer Fehlklassifikation in Höhe von 20 zu 1) ab. Die Genauigkeit des Entscheidungsinstruments wurde mit dem klinischen Eindruck des behandelnden Arztes (Fakultät der Notfallmedizin) verglichen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 600 Patienten mit leichter traumatischer, intrakranieller Blutung eingeschrieben; 116 Patienten (19 %) hatten eine intensivmedizinische Intervention. Das abgeleitete Instrument bestand aus 4 Einflussvariablen: GCS Score zur Aufnahme weniger als 15, nicht-isolierte Kopfverletzung, 65 Jahre oder älter und Nachweis einer Schwellung oder Shifts in der initialen kranialen Computertomografie. Das Entscheidungsinstrument identifizierte 114 der 116 Patienten, die ein intensivmedizinisches Eingreifen erforderten (Sensitivität 98,3 %), wenn mindestens eine Variable vorhanden war und 192 von 484 Patienten, die keine intensivmedizinische Intervention brauchten (Spezifität 39,7), wenn keine Variablen vorhanden waren. Der klinische Eindruck des Arztes war etwas weniger empfindlich (90,1%), aber insgesamt ähnlich zum klinischen Entscheidungsinstrument.

Fazit: Die Forscher leiteten ein klinisches Entscheidungsinstrument zur Identifikation einer Untergruppe von Patienten mit leichter traumatischer, intrakranieller Blutung, die nur ein geringes Risiko für akute intensivmedizinische Intervention haben und somit keine Aufnahme auf der Intensivstation benötigen, ab. Der klinische Eindruck des Arztes hatte ähnlich Testeigenschaften wie die des Entscheidungsinstruments. Da die Ergebnisse auf Daten eines Zentrums basieren und es keine Kohorte zur Validierung gibt, ist eine externe Validierung erforderlich.

1-Nishijima DK et al. Derivation of a clinical decision instrument to identify adult patients with mild traumatic intracranial hemorrhage at low risk for requiring ICU admission. Ann Emerg Med 2013 Dec 6;

 

 

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