Frei# Insgesamt haben vier klinische Faktoren für Frakturen, und lediglich einer (Krebskrankheit in der Vorgeschichte) für Malignität bei Patienten mit lumbalen Rückenschmerzen als Prädiktor Voraussagekraft.

Rückenschmerzen sind im lumbalen Bereich eine der häufigsten Beschwerden der Patienten überhaupt. Eine aktuelle Studie (1) in der Fachzeitschrift BMJ untersuchte klinische Warnzeichen („red flags") für Malignität und Wirbelkörper-Fraktur.

Die Autoren analysierten die Ergebnisse von 14 Studien zum Thema, die sie bei den wichtigen Medizindatenbanken, wie Medline, recherchiert haben. Die Studien hatten insgesamt die Voraussagekraft von 53 „red flags" bei Rückenschmerzen evaluiert.

Das Vorkommen der Wirbelkörper-Fraktur oder Malignität variierte in den einzelnen Studien: Die Fraktur-Prävalenz lag zwischen 1.8% und 9%, und die Malignität-Prävalenz zwischen 0.2% und 7%.

Die höchste Aussagekraft von allen untersuchten Parametern zeigten folgende Warnzeichen: Alter >65 Jahre (9%), Langzeit-Einnahme von Glukokortikokortikoiden (33%), schweres Trauma (11%), und Vorhandensein von Abschürfungen und Quetschungen (62%).

Die Wahrscheinlichkeit für den Wirbelkörperbruch war höher, wenn mehrere Warnzeichen vorhanden waren (90%). Krebskrankheit in der Anamnese war der aussagekräftigste Prädiktor für Malignität in Verbindung mit aktuellen Rückenschmerzen (33% in der Notaufnahme).

Fazit: In Leitlinien werden mehrere Warnzeichen („red flags") für Frakturen und Malignität bei lumbalen Rückenschmerzen angegeben. Nur wenige von ihnen sind jedoch für diese Fragestellung sensitiv genug. Die Autoren empfehlen, Überarbeitung der aktuellen Leitlinien zu diesem Thema.

1-Downie A et al. Red flags to screen for malignancy and fracture in patients with low back pain: Systematic review. BMJ 2013 Dec 11; 347:f7095

 

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