Aktuelle Leitlinien für Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT) empfehlen bei Verdacht auf HIT sofortiges Absetzen von Heparin und umsteigen auf ein nicht-Heparin-Antikoagulant(z.B. Danaparoid oder Argatroban). Fondaparinux könnte ebenfalls eine Therapie-Alternative sein, bisher jedoch liegen wenige Daten darüber. Fondaparinux (Arixtra®) ist ein synthetisches Heparin-Analog, welcher seit 2002 in Deutschland zugelassen ist (2). Fondaparinux wird subkutan verabreicht, und erfordert kein Labor-Monitoring. Eine aktuelle Studie (1) überprüfte die Sicherheit und Wirksamkeit von Fondaparinux bei V.a. HIT.
Die Autoren evaluierten die Daten von 239 Patienten mit HIT, die ein nicht-Heparin-Antikoagulant erhalten hatten (133 fondaparinux, 59 danaparoid, 47 argatroban). Die Gruppen werden anhand von Alter, Geschlecht, Kreatinin-Wert und verschiedenen klinischen Scores (4T-Score, comorbidity index score) angeglichen. Den Outcome bildeten die Inzidenz von Thrombose, thrombose-bedingter Mortalität und schweren Blutungen. Die Ergebnisse:
Hinsichtlich der Thrombose-Episoden waren die Fondaparinux-Gruppe (16.5%) und Danaparoid/Argatroban-Gruppe (21.4%) vergleichbar; Die Blutungsrate war ebenfalls ähnlich (21.1% vs. 20%). In der Fondaparinux-Gruppe hatten 60% der Patienten prophylaktische Dosen erhalten.
Fazit: Fondaparinux war zur Antikoagulations-Therapie bei Verdacht auf Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT) ähnlich sicher und wirksam wie die Nicht-Heparin-Antikoagulantien Danaparoid und Argatroban. Prophylaktische Fondaparinux scheinen effektiv zu sein, wenn es keine weitere Indikation für die volle therapeutische Antikoagulation geben sollte.
2-Fondaparinux (Arixtra®), Heparin-Analog