Frei#   Es ist bekannt, dass schwere Depressionen mit einem erhöhten Mortalitäts-Risiko assoziiert sind. Eine aktuelle Studie (1) untersuchte, ob eine Therapie der schweren Depressionen bei älteren Menschen (>60J) in der Langzeit die Sterblichkeits-Rate der älteren Patienten verbessert.

Dafür wurden 1226 Teilnehmer aus Hausarzt-Praxen aus drei großen US-Städten (New York City, Philadelphia, und Pittsburgh) wurden 1999 bis 2001 für Depressionen gescreent. Und Patienten mit schweren Depressionen (396x) wurden entweder für Intensiv-Therapie oder Standardtherapie randomisiert.

Intensivtherapie wurde für 2 Jahre durchgeführt, und bestand aus folgenden Teilen: Zusammenarbeit zwischen "Depression-Care-Manager" (Psychiater? Psychotherapeut?) und Hausarzt; Vorgehen anhand eines Depression-Algorithmus-Therapie; Psychotherapie-Angebot; Anpassung der Antidepressiva-Medikation; und falls indiziert Monitoring von Symptomen, Medikamenten-Nebenwirkungen und Therapie-Compliance.

Die Beobachtungszeit dauerte etwa 8 Jahre bis 2008. In dieser Zeit starben 405 Patienten von den ursprünglichen 1226 Teilnehmern. Patienten mit schweren Depressionen, die sich in der Standardtherapie-Gruppe befanden, starben häufiger als die in der Intensiv-Therapiegruppe (HR 1.9 vs. 1.09). Somit hatten die Patienten in der Intensiv-Therapiegruppe 25% weniger Mortalitätsrisiko. Im Kontrast dazu hatten die schwerdepressive Patienten in der Intensiv-Therapiegruppe kein erhöhtes Mortalitätsrisiko verglichen mit ursprünglichen Teilnehmern ohne Depression.

Fazit: Ältere Menschen mit schweren Depressionen, die in Hausarzt-Praxen neben der Standard-Versorgung eine intensivierte Depressions-Therapie-Management erhalten, haben ein deutlich niedrigeres Mortalitätsrisiko, welches sogar mit dem Mortalitätsrisiko der Menschen ohne Depressionen vergleichbar ist.

1-Gallo et al: Long term effect of depression care management on mortality in older adults: follow-up of cluster randomized clinical trial in primary care. BMJ 2013;346:f2570

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