Frei#  Die Fachgesellschaft International Society for Hepatic Encephalopathy hat eine Konsensus-Leitlinie zur Ernährung bei hepatischer Enzephalopathie (HE) veröffentlicht (1). Einige der wichtigen Punkte sind:

 Empfehlungen mit starker Evidenzlage:

-Bei allen Patienten sollte ein Ernährungs-Assessment durchgeführt werden.

-Empfehlungen hinsichtlich Energiebedarf und Ammoniak sind bei HE-Patienten nicht viel anders als bei Leberzirrhose-Patienten:

--Energie-Zufuhr: 35-45kcal/kg/täglich bei Normalgewicht

--Protein-Zufuhr: 1.2 bis 15gl/kg/täglich bei Normalgewicht

--Mahlzeiten: Mehrere Kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt seien besser als 3x große Mahlzeiten. Ein „Late-Night-Snack" reich an komplexen Kohlenhydraten sei empfehlenswert, und könnte den Protein-Stoffwechsel in der Nacht minimieren.

-Hyponatriämie: Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose haben aufgrund der Überwässerung oft eine relative Hyponatriämie, die hepatische Enzephalopathie zusätzlich verschlechtern kann. Hyponatriämie sollte bei HE-Patienten langsam korrigiert werden, da eine zu schnell korrigierte Hyponatriämie und Entwässerung wiederum zu Komplikationen führen können.

Empfehlungen mit mässiger Evidenzlage

-Nahrung reich an Salat und Protein aus Milchprodukten könnte vorteilhaft sein.

-Verzweigte Aminosäuren könnten von Nutzen sein, wenn die Patienten übliche Proteine nicht vertragen.

-Erhöhung des Anteils der Ballaststoffe in der Ernährung könnte ebenfalls nützlich sein, die Rolle der Probiotika sei noch unklar.

-Kurzzeitige Multivitamin-Substitution per Nahrungsergänzungsmittel sollte bei Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose in Betracht gezogen werden.

Die Autoren schließen die Leitlinie mit der Feststellung, dass Management der Patienten mit hepatischer Enzephalopathie eine multiprofessionelle Zusammenarbeit aller medizinischen Berufsgruppen erfordert. 

  1. Amodio P et al. The nutritional management of hepatic encephalopathy in patients with cirrhosis: International Society for Hepatic Encephalopathy and Nitrogen Metabolism consensus. Hepatology 2013 Jul; 58:325 

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