Frei# Es ist bekannt, dass die neuen antiretroviralen Medikamente wie Tenofovir (Viread) bei Patienten mit chronischer Hepatitis-B-(HBV)-Infektion eine erfolgreiche HBV-Suppression herbeiführen können, indem sie die HBV-Viren-DNA im Blut innerhalb von ein bis zwei Jahren unter die Nachweisschwelle drücken. Eine aktuelle Studie (1) in der Fachzeitschrift Hepatology untersuchte die Fragestellung, ob Tenofovir auch bei Hepatitis-B-Patienten mit hoher Viruslast als Monotherapie wirksam ist, oder ob weitere Medikamente als Zusatztherapie notwendig sind, damit die Virus-Suppression anhält, und Resistenzen vermieden werden.
In die Studie waren 641 HBV-Patienten involviert, die 5 Jahre lang beobachtet, und mit Tenofovir und Adefovir behandelt wurden. Im Verlauf der Therapie im 48 Woche wechselten Patienten in der Adenovir-Gruppe zur Tenofovir-Gruppe. Patienten mit anhaltender Virämie (HBV DNA <400 copies/mL) hatten in der 72 Woche die Möglichkeit in der Tenofovir -Monotherapie-Gruppe zu bleiben oder als Add-On-Therapie Emtricitabin zu erhalten.
Etwa 20% der Patienten in der Studie hatten hohe Viruslast. Nach 5 Jahren hatten Patienten mit und ohne hohe Viruslast etwa 99% virologische Ansprechrate mit HBV DNA <400 copies/mL. Bei Patienten mit hoher Viruslast änderte die Add-On-Therapie mit Emtricitabin zusätzlich zu Tenofovir die Ansprechrate nicht. Innerhalb von 5 Jahren wurden keine Resistenzen gegen Tenofovir festgestellt.
Fazit: Die Ergebnisse zeigten, dass auch Patienten mit chronischer Hepatitis-B, die eine hohe Viruslast aufweisen, unter Langzeit-Tenofovir-Monotherapie eine erfolgreiche HBV-DNA-Suppression erreichen könnten, wenn auch die Zeit bis zum Erreichen von HBV-DNA <400 Kopien/mL länger als bei Patienten ohne hohe Viruslast dauern könnte.