Frei#  Etwa 10% der gescreenten Raucher hatten interstielle Lungenveränderungen. Viele haben wahrscheinlich Rauchen-bedingte Bronchiolitis, die nach Rauch-Stopp sich oft zumindest teilweise zurückbilden. Die Entscheidung, welche Patienten weitere Follow-Up-CTs erhalten sollten, wäre die nächste wichtige Frage.

Die Forscher untersuchten die Prävalenz von interstitiellen Lungenerkrankungen (interstitial lung abnormalities; ILAs) bei initialer Untersuchung mittels Computertomographie (CT) und die Rate der Progression der ILAs nach einem 2 Jahres follow-up in CT-Bildern innerhalb einer nationalen Lungenscreening-Population an einem Standort. Die Studie wurde von der Ethikkommission genehmigt und Einwilligung wurde von allen Teilnehmern erhalten. Die Bewertung der Bilder war mit der HIPAA (Health Insurance Portability and Accountability Act) konform.

Die Forscher begutachteten hierfür die Bilder von 884 Zigarettenrauchern welche sich einer low-dose CT Untersuchung in einer Klinik im Rahmen einer nationalen Lungenscreening Studie unterzogen. Die Befunde im CT wurden eingeteilt in: ohne Anhalt für ILA, unklare ILA oder ILA. Die Wissenschaftler teilten die Art der krankhaften Veränderungen ein in nicht-fibrotische (Milchglasmuster, Konsolidierung, Mosaikperfusion) oder fibrotisch (Milchglas- retikulärem Muster, retikuläres Muster, Honigwabenlunge). Sie bewerteten die zeitliche Änderung der CT Befunde (keine Veränderungen, Verbesserung oder Progression) der ILA in einem 2 Jahres follow-up. Ein ?2 Test mit exaktem Test nach Fisher oder ein ungepaarter t Test wurde genutzt um zu ermitteln ob Rauchen mit einer Progression von ILAs im 2 Jahres follow-up CT assoziiert ist.

Die Prävalenz von ILA war 9,7% (86 von 884 Patienten; 95% Konfidenzintervall 7,9% bis 11,9%) mit weiteren 11,5% (102 von 884 Patienten) welche unklare Befunde im Bezug auf ILA aufwiesen. Das Gewebe war bei 19 (2,1%) fibrotisch, nicht-fibrotisch bei 52 (5,9%) und gemischt fibrotisch und nicht-fibrotisch bei 15 (1,7%) der 86 Probanden mit ILA. Der Anteil von gegenwärtig rauchenden (p=0,001) und die mittlere Anzahl von pack-years (p=0,001) waren signifikant höher bei den Patienten mit ILA als bei denen ohne Krankhafte Veränderungen. Im 2 Jahres follow-up der Patienten mit ILA (n=79) verbesserten sich die nicht-fibrotischen Befunde in 49% und zeigten in 11% der Fälle eine Progression. ILAs welche fibrotisch waren verbesserten sich nicht und zeigten in 37% der Fälle eine Progression.

Fazit: Die interstitielle Lungenerkrankung (ILA, interstitial lung abnormality) ist häufig bei Zigarettenrauchern. Nichtfibrotische interstitielle Lungenerkrankungen verbesserten sich in etwa 50% der Fälle und fibrotische Erkrankungen zeigten in 37% der Fälle eine Progression.

1-Jin GY et al. Interstitial lung abnormalities in a CT lung cancer screening population: Prevalence and progression rate. Radiology 2013 Aug; 268:563

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