Frei#  Perioperative Ergebnisse Jugendlicher mit Adipositaschirurgie - Aktuelle Studie (1) zur Langzeitbeurteilung der Sicherheit der Adipositaschirurgie (Teen-LABS).

In dieser prospektiven Studie traten größere Komplikationen (z. B. Re-Operation) 8% der Patienten auf, es gab keine perioperative Todesfälle. Die Operationen in der Studie wurden in akademischen Referenzzentren durchgeführt, somit sind von bestmöglichen Ergebnissen auszugehen. Ob die Ergebnisse auf Deutschland direkt übertragbar ist, fraglich. Jedenfalls wäre wünschenswert die Übergewicht-Chirurgie für Jugendliche in Hoch-Volumen-Zentren anzusiedeln.

Bedeutung: Extremes Übergewicht in der Kindheit ist ein großes gesundheitliches Problem mit wenigen wirksamen Behandlungen. Operation zum Gewichtsverlust (OGV) wird eingesetzt, um stark übergewichtige Jugendliche zu behandeln, obwohl es, bezogen auf die chirurgische Sicherheit mit den gegenwärtig benutzten minimal-invasiven Verfahren, ein sehr begrenztes Material gibt.

Ziel: Es sollen die präoperativen klinischen Merkmale und die perioperative Sicherheit des chirurgischen Ausgangs bei stark übergewichtigen Jugendlichen, die eine OGV erhalten, eingeschätzt werden.

Design, Setting und Teilnehmer: Zu dieser prospektiven, multizentrischen Beobachtungsstudie wurden Patienten vom 28. Februar 2007 bis 30. Dezember 2011 aufgenommen. Folgerichtig wurden Patienten im Alter von 19 Jahren oder jünger, die zu einer OGV (n = 277) zugelassen waren, eine Aufnahme in die Studie an fünf akademischen Referenzzentren in den Vereinigten Staaten angeboten. 13 lehnten eine Teilnahme ab und 22 wurden nach der Aufnahme nicht operiert. So bestand die abschließende zu analysierenden Kohorte aus 242 Individuen. Es gab keine Auszahlungen.

Hauptziele und Maßnahmen: Diese Analyse untersuchte die präoperative Anthropometrie, komorbide Zustände und große und kleine Komplikationen, die innerhalb von 30 Tagen nach der Operation auftraten. Alle Daten wurden in einer standardisierten Art und Weise gesammelt. Mehrmalige Operationen und Krankenhaus-Wiederaufnahmen wurden von unabhängigen Gutachtern beurteilt, um den Bezug zur OGV zu beurteilen.

Ergebnisse: Der Mittelwert (SD) der Teilnehmer betrug 17,1 (1,6) Jahre und das mittlere Body Mass Index (berechnet als Gewicht in Kilogramm, geteilt durch Höhe in Meter zum Quadrat) betrug 50,5 . 51 Prozent zeigten 4 oder mehr große komorbide Zustände. Laparoskopische Roux-en-Y-Magenbypass, vertikale Schlauchmagen-OP (sog. Sleeve-Gastrektomie) und justierbares Magenband wurde bei je 66%, 28% und 6% der Patienten durchgeführt. Es gab keine Todesfälle während des ersten Krankenhausaufenthalts oder innerhalb von 30 Tagen nach der Operation; größere Komplikationen (z. B. Re-Operation) wurde bei 19 Patienten (8%) gesehen. Geringfügige Komplikationen (z. B. Rückübernahme wegen Dehydratation) wurden bei 36 Patienten (15%) festgestellt. Alle Re-Operationen und 85% der Wiederaufnahmen standen in Bezug zur OGV.

Schlussfolgerungen: In dieser Serie wurden Jugendlichen mit schwerer Adipositas und reichlichen Begleiterkrankungen vorgestellt. Wir beobachteten ein günstiges Kurzzeitprofil für Komplikationen, was die frühe postoperative Sicherheit der Operation zum Gewichtsverlust in ausgewählten Jugendlichen unterstützt.

Weitere Längsschnittstudien dieser Kohorte wird eine akkurate Beurteilung der langfristigen Ergebnisse für Jugendliche, die eine bariatrische Chirurgie hatten, ermöglichen.

Medknowledge-Anmerkung: Die Adipositaschirurgie mit den hier untersuchten OP-Methoden, scheint bei Jugendlichen relativ sicher zu sein, wenn die Eingriffe von erfahrenen Ärzten durchgeführt werden. Langzeit-Ergebnisse wären auch hinsichtlich der Prävention von Krankheiten,  wie Hypertonie oder Diabetes interessant.

1-Inge TH et al. Perioperative outcomes of adolescents undergoing bariatric surgery: The Teen-Longitudinal Assessment of Bariatric Surgery (Teen-LABS) Study. JAMA Pediatr 2013 Nov 4

 

 

 

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