Die Leitlinie der "American Heart Association" von 2010 empfiehlt bei der Brustkompression während der Reanimation tiefer, mindestens 5cm zu drücken (2). Diese Empfehlung basiert jedoch auf eine limitierte Evidenz, daher untersuchte eine aktuelle Studie in "Chest" nach der optimalen Drucktiefe der Brustkompression bei Patienten, die "out-of-Hospital", unter ambulanten Bedingungen, reanimiert werden mussten (1).
Die Autoren untersuchten die Daten von 9136 Patienten mit Herzstillstand in US- und kanadischen Städten, die außerhalb des Krankenhauses reanimiert wurden.
Das mittlere Alter der Patienten lag bei 67 Jahren, und die mittlere Kompressionstiefe betrug 4.2 cm.
31% der Patienten hatten eine spontane Kreislauf-Wiederherstellung und 7.3% überlebten und konnten vom Krankenhaus entlassen werden.
Das maximale Überleben wurde bei einer Kompressionstiefe von 4.6 cm festgestellt. Patienten, die mit einer Drucktiefe zwischen 4 und 5.5 cm reanimiert wurden, hatten die besten Überlebenschancen.
Fazit: Eine größere Drucktiefe der Brustkompression während der Reanimation ist stark mit einem besseren Überleben assoziiert. Die Analyse der Daten der vorliegenden Studie zeigt eine optimale Drucktiefe zwischen 4 bis 5.5 cm (maximaler Effekt bei 4.5 cm), somit ist das Zielwert von AHA mit einem minimalen Drucktiefe von 5cm möglicherweise zu hoch gesetzt.
Anmerkung: Besser tief als zu flach drücken. Anscheinend muss die 4cm-Grenze auf jeden Fall überschritten werden.
2-CAB statt ABC: Neue US-Leitlinie für Erste Hilfe und Reanimation, 20.10.2010