Frei#  Ergebnisse aus der CARES Datenbank zum Atemwegsmanagement und Outcome nach außerklinischem Herzstillstand.

Outcome unter herkömmlicher Ambubeutel -Beatmung mit war besser als Intubation und Larynxmaske.

Hintergrund einer aktuellen Untersuchung ist die Tatsache, dass es nach wie vor keine optimale Strategie zum Atemwegsmanagement bei außerklinischem Herzstillstand (OHCA: out of hospital cardiac arrest) gibt. In den USA verglichen Forscher nun die Daten von Patienten welche nach einem Herzstillstand entweder mittels endotrachealer Intubation (ETI) oder supraglottischer Atemwegssicherung (supraglottic airway, SGA) versorgt wurden. Auch Daten von Patienten ohne erweiterte Atemwegssicherung wurden in den Vergleich einbezogen.

(Anmerkung: Als supraglottic airways (SGA) ist ein Sammelbegriff für Hilfsmittel zur Atemwegssicherung welche durch den Mund eingeführt und oberhalb des Larynx positioniert werden. Bekanntester Vertreter ist die Larynxmaske, welche weniger Schutz vor Aspiration bietet, dafür aber leichter einzuführen ist als ein Larynxtubus.)

CARES (Cardiac Arrest Registry to Enhance Survival) ist eine Onlinedatenbank in den USA, in welche Daten zur Notfallversorgung von Patienten eingeben werden können. Sie ermöglicht so den Vergleich von Methoden und Ergebnissen zwischen verschiedenen Gemeinden.

Für die Studie wurden Daten von erwachsenen Patienten mit Herzstillstand aus der CARES Datenbank genutzt. Ausgangspunkt war das Atemwegsmanagement entweder mittels ETI, SGA oder ohne erweiterte Hilfsmittel. Primäres Outcome der Patienten wurde beurteilt nach: primär erfolgreicher Reanimation (return of spontaneous circulation, ROSC), Überleben bis zur Aufnahme im Krankenhaus, Überleben bis zur Krankenhausentlassung und der neurologisch intakte Zustand bei Entlassung (cerebral performance category 1-2; also der Fähigkeit zum selbstständigen Leben und Arbeiten in angepasstem Umfeld). Mittels Propensity Scores (Anmerkung: genutzt zur verzerrungsfreien Abschätzung der Behandlungsvariablen auf das Ergebnis) wurde die Wahrscheinlichkeit für die Behandlung mit ETI, SGA oder keiner erweiterter Atemwegssicherung berechnet. Des weiteren wurden bei der Datenauswertung Utstein-Störgrößen ausgeglichen (Anmerkung: Utstein Style ist eine Richtlinie zur Datenverarbeitung von Herzstillständen; auch die CARES Datenbank registriert die Daten nach diesen Vorgaben). Die Nutzung der multivariablen Zufallseffektregression wurde gewählt um die Datensammlung durch die EMS (Emergency Medical Systems) zu ermöglichen. Die Wissenschaftler verglichen die Ergebnisse der Behandlungsgruppen ETI vs. SGA (1) und anschließend ETI oder SGA vs. Ambubeutel ohne erweiterte Atemwegssicherung (2).

Von 10691 außerklinischen Herzstillständen wurden 5591 mit ETI, 3110 mit SGA und 1929 ohne erweiterte Atemwegssicherung behandelt. Das neurologisch intakte Überleben der Patienten konnte für ETI bei 5,4%. für SGA bei 5,2% und für die Versorgung ohne erweitertes Management bei 18,6% der Fälle erreicht werden (nicht adjustierte Werte). Im Vergleich mit SGA verlief die primäre Reanimation (ROSC) mit ETI öfter erfolgreich (Odds Ratio 1,35). Auch überlebten mehr Patienten mit ETI bis zur Krankenhausaufnahme (OR 1,36), während des Aufenthalts (OR 1,41) und Entlassung aus dem Krankenhaus mit gutem neurologischem Zustand (OR 1,44). Die Versorgung der Patienten mit Ambubeutel ohne erweiterte Maßnahmen zur Atemwegssicherung (im Vergleich zur Behandlung mit ETI und SGA) ergab höhere Überlebensraten bis zur Aufnahme (OR 1,31), während des Aufenthalts (OR 2,96) und bei der Entlassung in gutem neurologischem Zustand (OR 4,24).

Fazit: Aus den Daten der CARES Datenbank (Cardiac Arrest Registry to Enhance Survival) ergaben sich für das ambulante Setting des Herzstillstandes höhere Überlebenswahrscheinlichkeiten für Patienten, welche mit endotrachealer Intubation statt mit supraglottischer Atemwegssicherung (Larnyxmaske und Co.) versorgt wurden. Patienten in der Ambubeutel-Gruppe, bei denen auf erweiterte Maßnahmen des Atemwegsmanagements verzichtet wurde, erreichten jedoch noch bessere Ergebnisse als die Gruppen von endotrachealer Intubation und supraglottischer Atemwegssicherung zusammen.

Anmerkung: Wenn man die Ergebnisse liest, erscheint die Intubation und die neue Methoden zur Atemwegssicherung keine bessere Optionen als die altbekannte Beatmung mit dem Beatmungsbeutel zu sein. Dementsprechend sollten die Patienten bei einer Reanimation an erster Stelle herkömmlich mit dem Ambubeutel beatmet und nicht zwingend intubiert werden.

1-McMullan J et al. Airway management and out-of-hospital cardiac arrest outcome in the CARES registry. Resuscitation 2014 Feb 18

2- Siehe auch: Supraglottische Hilfsmittel zur Atemwegssicherung

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