Wirkung einer prähospitalen nicht-invasiven Überdruckbeatmung bei Erwachsenen mit schwerer respiratorischer Insuffizienz im Notfall - Systemischer Review und Metaanalyse in "Annals of Emergency Medicine".
Die nicht-invasive Überdruckbeatmung (non-invasive ventilation, NIV) dient in der Notfallmedizin immer häufiger zur Behandlung einer respiratorischen Insuffizienz (z.B. aufgrund einer Pneumonie oder Lungenstauung). In einer aktuellen Übersicht wurde untersucht, ob durch die prähospitale NIV bei Notfällen (also praktisch im Rettungswagen auf dem Weg ins Krankenhaus) im Vergleich zur Standardtherapie, die Mortalität im Krankenhaus bei Erwachsenen mit schwerer respiratorischer Insuffizienz gesenkt werden kann. Daneben sollten der Bedarf einer invasiven Beatmung, die Verweildauer im Krankenhaus und auf Intensivstation sowie Komplikationen bestimmt werden.
Für die Analyse wurden mehrere Datenbanken (u.a. MEDLINE, , Cochrane-Library) elektronisch durchsucht und die Referenzenlisten relevanter Artikel per Hand gesichtet. Ausgewählt wurden randomisierte kontrollierte Studien in englischer Sprache, in denen bei Erwachsenen (?16 Jahre) mit schwerer respiratorischer Insuffizienz, eine häusliche NIV mit einer Standardtherapie verglichen wurde.
Sieben randomisierte kontrollierte Studien wurden in die Analyse eingeschlossen. Diese umfassten insgesamt 632 Patienten, von denen 313 mit Standardtherapie und 319 mit NIV behandelt wurden. In der gepoolten Auswertung war bei Patienten mit NIV-Therapie die Krankenhausmortalität (RR 0,58; 95% KI 0,35 bis 0,95; NNT=18) sowie die Notwendigkeit einer invasiven Beatmung (RR 0,37; 95% KI 0,24 bis 0,58; NNT=8) signifikant niedriger. Kein Unterschied ergab sich bei der Krankenhausverweildauer gesamt und auf Intensivstation.
FAZIT: Die prähospitale nicht-invasive Überdruckbehandlung ist bei Erwachsenen mit schwerer respiratorischer Insuffizienz eine wirksame Therapie.