Frei# Nach erfolgreicher Reanimation eines Patienten mit Herzstillstand besteht schneller Handlungsbedarf. Das Aufdecken von akuten Schäden an den Herzkranzgefäßen ist von großer Bedeutung, um unverzüglich die passende Intervention (z.B. Herzkatheteruntersuchung mit PCI) einzuleiten. In einer aktuellen Studie (1) wurden die Notfall-EKG-Befunde der Patienten untersucht, die einen Herzstillstand überlebten, der sich ambulant außerhalb des Krankenhauses ereignete. Die Autoren verglichen sowohl die klinischen als auch elektrokardiographischen Befunde mit den Befunden der Herzkranzgefäße. Zudem wurde die Prognose der Patienten nach Krankenhausaufnahme analysiert.
Methoden: Die retrospektive Analyse beinhaltet Daten von Patienten aus dem Zeitraum Januar 2005 bis Dezember 2012. Die Patienten erlitten alle einen kardiopulmonalen Stillstand außerhalb des Krankenhauses und wurden erfolgreich wiederbelebt. Analysiert werden klinische Befunde und Elektrokardiogramme, die nach der Reanimation geschrieben wurden. Einige Patienten mussten sich einer Notfall Angiographie unterziehen. Die Koronarangiogramme dieser Untersuchung wurden ebenfalls mit in Betracht gezogen. Außerdem wurden die Mortalität, sowie der neurologische Status bei Entlassung beurteilt.
Ergebnis: Patienten mit ST-Hebungen litten häufiger an einer obstruktiven koronaren Herzkrankheit (89% vs. 51%) oder an akuten Verschlüssen der Herzkranzgefäße (83% vs. 8%) als Betroffene ohne ST-Hebungen.
Ein akuter Verschluss der Herzkranzgefäße mit anschließendem Herzstillstand kündigte sich mit Vorboten wie Brustschmerz an (OR 0.16) und zeigte einen initial defibrillierbaren Herzrhythmus (OR 0.16), sowie ST-Hebungen (OR: 0.02) im Elektrokardiogramm nach Reanimation.
59% der Überlebenden waren bei Entlassung neurologisch vollständig symptomfrei.
Nicht-durchgeführte erste Hilfe Maßnahmen (Basic Life Support (BLS)) (OR 0.2), der Einsatz von Vasopressoren (OR 14.8), sowie eine lange Wiederbelebungsdauer (OR 0.9) waren ungünstige Faktoren, die zum Tod führten oder mit einem schlechten neurologischen Outcome bei Entlassung assoziiert waren.
Zusammenfassung: Im Gegensatz zu den Patienten ohne ST-Hebungen, wiesen die meisten Patienten mit ST-Hebungen im Elektrokardiogramm nach Reanimation einen akuten Verschluss der Herzkranzgefäße auf.