Studie in „Journal of Bone & Joint Surgery „:die Häufigkeit und die Risikofaktoren eines Versagens eines einzelnen Debridements bei der akuten septischen Arthritis (1).

Durch das Eindringen von Bakterien in ein Gelenk kann es zur sogenannten septischen Arthritis kommen. Dies kann durch die Implantation eines unsterilen künstlichen Gelenks verursacht werden. Weitere Gründe können eine hämatogene Streuung, zum Beispiel bei Sepsis, eine unsterile Gelenkspunktion oder durch eine Infektionsausbreitung aus benachbarten Weichteilen sein. In den letzten beiden Fällen spricht man von einer septischen Arthritis in einem natürlichen Gelenk. Die Infektion im Gelenk wird zunächst durch Antibiotika behandelt. Abhängig vom Schweregrad wird zudem das Gelenk eröffnet und chirurgisch gesäubert (Debridement).

Um die Infektion in einer akuten septischen Arthritis zu behandeln, kann es in einem Gelenk mehr als ein chirurgisches Debridement brauchen.

Eine aktuelle Studie (1)aus den USA untersuchte die Prävalenz und die Risikofaktoren eines Versagens eines einzelnen Debridements bei der akuten septischen Arthritis zu bestimmen. Des Weiteren ermittelten sie für Erwachsene einen prognostischen ahrscheinlichkeitsalgorithmus um das Versagen eines einzelnen chirurgischen Debridements bei akuter septischer Arthritis vorherzusagen.

Die Forscher sammelten die anfänglichen Laborwerte und Daten über medizinische Komorbidität von 128 Erwachsenen (132 natürliche Gelenke) mit einer akuten septischen Arthritis. Im Zeitraum zwischen 2000 und 2011 erhielten die Patienten zumindest ein chirurgisches Debridement im Krankenhaus der Forscher. Univariate und logistische Regressionsanalysen wurden benutzt um potentielle Risikofaktoren eines Versagens eines einzelnen chirurgischen Debridements zu identifizieren. Eine schrittweise Selektion der Variablen wurde eingesetzt um ein Vorhersage-Modell zu entwickeln und die Wahrscheinlichkeit des Versagens eines einzelnen chirurgischen Debridements zu bestimmen.

Es gab 128 Patienten (132 betroffene Gelenke), die ein chirurgisches Debridement für eine akute septische Arthritis erhielten. Davon widerfuhren 49 (38 %) der Patienten (50 Gelenke) ein Versagen eines einzelnen Debridements und benötigten deshalb zumindest zwei Debridements (Umfang 2 bis 4 Debridements). Der Staphylokokkus aureus wurde am häufigsten (bei 60, oder 45 % der 132 Gelenke) nachgewiesen. Die Analyse identifizierte fünf unabhängige klinische Prädiktoren für das Versagen einer einzelnen chirurgischen Debridements:

-Vorgeschichte einer entzündlichen Arthropathie (odds ratio [OR] 7,3)

-Einbeziehung eines großen Gelenks (Knie, Schulter, Hüfte) (QR 7,0)

-Leukozytenanzahl > 85.000 Zellen/mL in der Synoviaflüssigkeit(OR 4,7)

-nachgewiesener S. aureus (OR 4,6)

-eine vorhergehende Diabetes-Erkrankung (OR 2,6)

Fazit: Die meisten (62 %) der septischen Gelenke wurden effektiv durch ein einzelnes chirurgisches Debridement behandelt. Erwachsene mit einer Vorgeschichte einer entzündlichen Arthropathie, Einbezug eines großen Gelenks, einer Anzahl Leukozyten in der Synoviaflüssigkeit, einer Infektion mit S. aureus oder einem vorhergehenden Diabetes hatten ein höheres Risiko, dass ein einzelnes Debridement bei akuter septischer Arthritis unzureichend war und deshalb weitere chirurgische Debridements benötigt wurden.

1-Hunter et al. Risk factors for failure of a single surgical debridement in adults with acute septic arthritis. J Bone Joint Surg Am. 2015 Apr 1;97(7):558-64.

 

 

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