Bestimmungen des Immunglobulins E (IgE) im Serum und der Prick-Test auf der Haut sind zwar sensitive, aber wenig spezifische Tests. Trotzdem werden diese selbst bei unspezifischen Befunden relativ oft eingesetzt (2). Eine aktuelle Studie in „Journal of Pediatrics untersuchte den Einsatz der Lebensmittelallergie-Testung bei Patienten, die sich mit Verdacht einer Lebensmittelallergie, bei einem pädiatrischen Zentrum für Nahrungsmittelallergie in den USA vorstellten (1).
Die Autoren analysierten die Daten von allen neuen 797 Patienten von September 2011 bis Dezember 2012. Die Ergebnisse:
284 (35%) der Patienten erhielten eine Allergie-Testung, von denen jedoch lediglich 90 (32.8%) eine Anamnese aufwiesen, die Lebensmittelallergie-Tests erforderlich machten. 126 Patienten hatten aufgrund der Empfehlungen der einweisenden Ärzte bestimmte Nahrungsmittel bereits vermieden. Die positive Voraussagekraft der Lebensmittelallergie-Testung in dieser unselektierten Population betrug 2.2%. Die Tests verursachten hohe Kosten.
Fazit: Unspezifische Nahrungsmittelallergie-Tests führen oft zu einer Falschdiagnose Nahrungsmittelallergie, unnötigem Verzicht auf Lebensmittel (wie Milch, Eier, Nüsse, Weizen usw.) mit möglichen Mangelerscheinungen, und ebenfalls unnötigen Kosten fürs Gesundheitssystem.
Anmerkung: Die US-Leitlinien empfehlen eine Testung auf Nahrungsmittelallergie erst bei Vorliegen von entsprechenden anamnestischen und somatischen Befunden (wie Neurodermitis, Heuschnupfen oder Urtikaria unklarer Genese).
2- Nahrungsmittel: Abzocke mit Allergietests