Im Jahr 2012 hatte eine Studie im "Journal of Clinical Oncology" gezeigt, dass der CMF-Regime (Cyclophosphamid, Methotrexat und 5-Fluorouracil) zur adjuvanten Chemotherapie des Mammakarzinoms in der Langzeit kognitive Leistungen verschlechtern kann (1). Eine aktuelle Studie ebenfalls im "Journal of Clinical Oncology" ging der Frage nach, ob das auch für die adjuvante endokrine Chemotherapie mit Tamoxifen oder Aromatasehemmern gilt (1).

In dieser Studie waren 173 Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium involviert. 70% der Patienten erhielten eine adjuvante endokrine Prophylaxe mit Tamoxifen oder Aromatasehemmern. Bei allen Patientinnen wurden ausführliche neuropsychologische und kognitive Tests mit dem Schwerpunkt der Depression, Kognition, Gedächtnis, Reaktionsschnelligkeit und Sprachvermögen sowie Kommunikationsfähigkeiten durchgeführt.

Die Ergebnisse nach 6 Monaten zeigten, dass die adjuvante endokrine Chemotherapie, mit einer kognitiven Verschlechterung einhergeht. Sprachliche und kommunikative Fähigkeiten waren vordergründig betroffen und weniger die neuropsychologische Funktionen.

Anmerkung: Die Ärzte sollten die Patienten, bei denen eine adjuvante endokrine Chemotherapie geplant ist, über das Risiko der kognitiven Funktionsstörung informieren.

Es wäre sinnvoll, Therapie-Strategien gegen die kognitive Verschlechterung einzuführen (z.B. Bildung von Selbsthilfe-Gruppen zur Besserung der kommunikativen Fähigkeiten).

Des Weiteren könnten die Frauen mit einem erhöhten Risiko für kognitive Störungen mit Hilfe von Tests (z.B. MMSE) identifiziert werden.

1-Ganz et al. Cognitive function after the initiation of adjuvant endocrine therapy in early-stage breast cancer: An observational cohort study. J Clin Oncol. 2014 Nov 1;32(31):3559-67.

2- Mammakarzinom: Kognitive Langzeitdefizite der Chemotherapie

3-Brustkrebs: Die Wirkung adjuvanter Chemotherapie auf das Gehirn

 

 

 

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