Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Aus diesem Grund sind Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt und das Mammographiescreening sehr wichtig. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren können alle 2 Jahre eine Mammographie, d.h. eine Röntgenaufnahme der Brust, durchführen lassen. Allerdings haben viele Frauen sehr dichtes Brustgewebe, das in der herkömmlichen Mammographie nicht gut beurteilt werden kann. Deshalb sind in einigen Staaten Mammographieeinrichtungen gesetzlich dazu verpflichtet, diese Patientinnen darauf hinzuweisen, dass es eine zusätzliche Untersuchung mit Ultraschall gibt. Der Ultraschall als Screeningmethode ist sehr schnell durchführbar, jedoch weiß man nicht viel über seine Effektivität.

Eine aktuelle Studie (1) untersuchte die Vorteile, Nachteile, sowie die Kosteneffektivität der Ultraschall-Screeningmethode von Frauen mit dichtem Brustgewebe.

Als Studiendesign wurde ein vergleichendes Model mit 3 validierten Simulationsmodellen gewählt. Surveillance, Epidemiologie und das End Results Program, sowie das Breast Cancer Surveillance Consortium und medizinische Fachliteratur dienten als Datenquellen. Die Zielpopulation war eine Patientinnenkohorte, die die Kriterien für ein Routinescreening erfüllte. Die Patientinnen unterzogen sich alle, nach unauffälligem Mammographiebefund, aufgrund ihres dichten Brustgewebes, einem zusätzlichen Ultraschallscreening und wurden lebenslang bezüglich der Studienparameter untersucht.

Gemessen wurden folgende Outcomes: verhinderter brustkrebsbedingter Tod, gewonnene QALYs (quality adjusted life years), Biopsien nach einem falsch-positiven Ultraschallbefund und Kosten.

Das ergänzende Ultraschallscreening verhinderte bei Frauen zwischen 50 und 74 Jahren mit heterogener oder extrem dichter Brust und unauffälligem Mammographiebefund 0.36 zusätzliche Brustkrebstode. Zudem konnten dadurch 1.7 QALYs gewonnen werden. Im Vergleich zur Mammographie, die alle 2 Jahre durchgeführt wird, wurden 354 Biopsien pro 1000 Frauen mit dichtem Brustgewebe aufgrund eines falsch-positiven Ultraschallbefundes empfohlen.

Die Kosteneffektivitätsratio betrug $325.000 pro gewonnenem QALY. Ein ergänzendes Ultraschallscreening nur für Frauen mit extrem dichtem Brustgewebe kostet $246.000 pro gewonnenem QALY. Die Sensitivitätsanalyse ergab, dass die Ergebnisse nicht sensitiv waren für verschiedene Ultraschallcharakteristika, die Anzahl an Screenings oder das Alter bei Studienbeginn.

Nicht betrachtet wurden die Kosten für die Krankenkassen zur Koordinierung der zusätzlichen Ultraschall-Screeningmethode.

Schlussfolgerung: Das Fazit der Studie ist, dass ein ergänzendes Ultraschallscreening von Frauen mit dichtem Brustgewebe im Wesentlichen die Kosten erhöht und einen relativ kleinen Gewinn für die Patientinnen mit sich bringt.

Anmerkung: Was wäre dann die Alternative: direkt eine MRT?

1-Sprague et al. Benefits, harms, and cost-effectiveness of supplemental ultrasonography screening for women with dense breasts. Ann Intern Med 2014 Dec 9

 

 

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