Frei# Es besteht Bedarf an der Identifizierung aussagekräftiger Messwerte von MRSA Befall, um diesen künftig bei Hochrisikopatienten, welche insbesondere unter Haut- und Weichteilinfektionen leiden, verhindern zu können. Eine aktuelle Studie evaluierte die Wirkung von Körperhygienemaßnahmen auf die Infektionsrate von Haut und Weichteilen insgesamt sowie den MRSA Befall von Infektionsherden.
Es handelte sich um eine prospektive Feldstudie, welche cluster-randomisiert in verschiedenen Ausbildungszentren des US amerikanischen Militärs bei Infanterierekruten von 2010 – 2012 durchgeführt wurde. Das Design bestand aus drei Gruppen, welche sich durch das Ausmaß an vor Studienbeginn erhaltener Hygieneerziehung und zur Verfügung stehender Hygienemittel unterschieden: Eine Kontrollgruppe (K) mit Standard-Hygiene-Massnahmen, eine Gruppe mit zusätzlicher Hygieneerziehung (E), und eine Gruppe mit zusätzlicher wöchentlich stattfindender Desinfektionswäsche (unter Verwendung von Chlorhexidin; EC). Primäre Endpunkte waren die Inzidenz von Haut- und Weichteilinfektionen sowie der Befall von Infektionsherden mit MRSA.
30 209 Rekruten nahmen an der Studie teil (168 Kontrollgruppen, 192 E, 180 EC). Insgesamt entwickelten ca. 4% der Teilnehmer eine Haut-bzw. Weichteilinfektion, wobei in 26% von diesen Fällen ein MRSA Befall des Infektionsherdes vorlag (ca. 1.1% aller Teilnehmer). Die Gruppen unterschieden sich weder signifikant, was die Inzidenz von Infektionen betraf (insgesamt 4.4% mit 3.48 vs. 4.18% vs. 4.71% für Einzelgruppen K, E, und EC), noch hinsichtlich des MRSA Befalls von Infektionsherden (1.1% insgesamt, mit 1.0 vs. 1.29 vs. 0.97).
Fazit: Erhöhung der körperlichen Hygiene durch entsprechende Schulungsmaßnamen und die wöchentliche Verwendung von Chlorhexidine zur Körperpflege trugen bei einer Hochrisikogruppe von Militärrekruten nicht zu einer Prävention von Haut- oder Weichteilerkrankungen bei und reduzierten auch NICHT den Befall mit MRSA von entsprechen Infektionsherden bei.