Frei# Patienten, die für eine lange Zeit intravenöse Antibiotika-Therapie brauchen, werden häufig mit IV-Antibiotika-Therapie aus dem Krankenhaus entlassen. Auch in Deutschland stehen die Kliniken nach der DRG-Einführung mit Therapiepauschalen unter finanziellem Druck, die Patienten relativ schnell zu entlassen (Stichwort "Blutige Entlassung") . Die schnelle Entlassung der Patienten kann aber iwederum wie ein Boomerang wirken, wenn Komplikationen zu einer Wiederaufnahme führen.
Wissenschaftler haben in einer aktuellen Studie (1) den Verlauf von Patienten verfolgt, die mit IV-Antibiotika nach Hause entlassen wurden. In die Studie waren 782 Patienten eingeschlossen, die zwischen 2009 und 2011 in einem Akademischen Krankenhaus in Boston/USA behandelt wurden. Das mittlere Alter betrug 58 Jahre.
Die häufigsten Diagnosen für die Anordung der IV-Antibiotika waren Bakteriämie (24%), Osteomyelitis (20%) und Pyelonephritis. Die ungeplante 30-Tage-Wiederaufnahmerate betrug 26%. Die häufigsten Indikationen für die Krankenhaus-Wiederaufnahme waren Nicht-infektiöse Ursachen (30%), Verschlechterung der Infektion (29%), und neue Infektionen (19%).
Die Analyse der Daten zeigten folgende Risikofaktoren für die ungeplante Krankenhaus-Wiederaufnahme: Aminoglykosid-Antibiotika (OR 2.33 // als Komplikation häufig Nierenversagen), resistente Keime (OR 1.57), häufige Krankenhaus-Aufenthalte in den letzten 12 Monaten (OR 1.2 pro Krankenhaus-Aufenthalt).
Fazit: Patienten, die unter intravenöser-Antibiotika-Therapie aus dem Krankenhaus entlassen wurden, hatten insgesamt ein erhöhtes Wiederaufnahme-Risiko. Die Wiederaufnahme-Rate war bei einer Subgruppe von Patienten mit bestimmten Risikofaktoren besonders hoch (Aminoglykosid-Antibiotika, resistente Keime, frühere Hospitalisierungen).
Diese Risikofaktoren könnten dazu genutzt werden, um vor der Entlassung das Risiko für Komplikationen im ambulanten Setting und Krankenhaus-Wiederaufnahme besser abzuschätzen. Das könnte möglicherweise zu einer Besserung des Entlassungsmanagements führen.