Frei#  Dauerhafte Schrittmacher-Implantation nach einer Transkatheter- Aortenklappenimplantation - Einfluss auf das spätere klinische Ergebnis und die linksventrikuläre Funktion.

Oft brauchen Patienten einen Schrittmacher nach einem Aortenklappenersatz. Auf Grund der anatomischen Nähe des AV-Knotens zur Aortenklappe kann es nach Manipulation (entstehende Hämatome, Ödeme oder Nähte durch interventionelle oder chirurgische Behandlung) an der Aortenklappe zu AV-Blockierungen kommen. Wenn der AV-Block permanent besteht, müssen die Patienten einen Schrittmacher erhalten.

Die Autoren einer aktuellen Studie (1) untersuchten den Einfluss einer permanenten Schrittmacherimplantation nach einer Transkatheter-Aortenimplantation (TAVI) auf die späten Endergebnisse in einer großen Kohorte von Patienten.

Es wurden 1556 Patienten in die Studie eingeschlossen, die vorher keinen bestehenden Schrittmacher hatten und die eine Transkatheter-Aortenimplantation erhalten haben.

Von diesen benötigten 239 Patienten (15,4 %) innerhalb der ersten 30 Tage nach der TAVI einen permanenten Schrittmacher. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 22 ± 17 Monaten wurde keine Assoziation zwischen einem benötigten Schrittmacher nach 30 Tagen und der Gesamtsterblichkeit (Hazard-Ratio 0,98, p=0,871), der kardiovaskulären Mortalität (Hazard-Ratio 0,81, p=0,270) oder der Gesamtsterblichkeit oder Krankenhauseinweisung auf Grund von Herzversagen (Hazard-Ratio 1,00; p=0,980) beobachtet.

In der Gruppe mit Patienten mit einem permanenten Schrittmacher kam es zu einer geringen Rate von unerwarteten (plötzlichen oder unbekannten) Todesfällen wurde bei den Patienten mit einem permanenten Schrittmacher beobachtet (Hazard-Ratio 0,31; p=0,023). Die Patienten mit einem neuen permanenten Schrittmachermodell zeigten eine schlechtere Entwicklung der linksventrikulären Ejektionsfraktion über die Zeit (p=0,017). Ein neuer permanenter Schrittmacher war ein unabhängiger Prädiktor für eine Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion nach sechs bis 12-Monaten der Nachbeobachtungszeit (abgeschätzter Koeffizient -2,26; p=0,013; R2=0,121).

FAZIT: Nach einer Transkatheter-Aortenimplantation (TAVI) brauchten viele Patienten einen permanenten Schrittmacher. Der Bedarf eines Schrittmachers führte zu keiner Zunahme der Gesamt- oder kardiovaskulären Sterblichkeit oder Krankenhauseinweisung auf Grund von Herzversagen nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von etwa zwei Jahren.

Allerdings schützte der permanente Schrittmacher in den ersten 30 Tagen vor einem unerwarteten (plötzlichen oder unbekannten) Tod. Die Notwendigkeit der Anlage eines neuen Schrittmachers war mit einer Verschlechterung der linksventrikulären Funktion über die Zeit assoziiert.

1-Urena M et al. Permanent pacemaker implantation after transcatheter aortic valve implantation: Impact on late clinical outcomes and left ventricular function. Circulation 2014 Mar 18; 129:1233.

2-Videomaterial: - Aortenklappenstenose allgemein (Patienteninformation vom Universitätsspital Zürich):

3-Videomaterial : TAVI veranschaulicht (Städtische Klinikum München)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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