Effektivität und Sicherheit der ambulanten i.v. Gabe von Metoprolol beim akuten ST-Hebungsinfarkt der Vorderwand: METOCARD-CNIC Studie.

COMMIT/CCS-2-Studie (2) hatte ergeben, dass vor allem instabile Herzinfarkt-Patienten mit Anzeichen für eine eingeschränkte Ventrikelfunktion ein erhöhtes Mortalitätsrisiko unter Betablocker hatten. Daher wurden die Betablocker in den USA für diese Indikation vorerst nur bei hypertensiven Patienten empfohlen, bis weitere Daten vorliegen. Forscher untersuchten jetzt in einer aktuellen Studie (1) die Effektivität und Sicherheit der ambulanten Gabe von Metoprolol i.v. durch den Notarzt (emergency medical services, EMS) vor der Durchführung einer Angioplastie. Die Studie betraf Patienten mit akutem ST-Hebungsinfarkt der Vorderwand.

Es handelt sich hierbei um eine vorläufigenSubgruppenanalyse zu den möglichen kardioprotektiven Eigenschaften von Metoprolol im Rahmen des akuten Myokardinfarkts. Alle Patienten erhielten 12 bis 24 Stunden nach dem akuten Ereignis oral Metoprolol. Unterschiedlich war die Versorgung jedoch hinsichtlich der noch außerklinischen Gabe von Metoprolol i.v. durch den Notarzt, mit einer Aufteilung in Interventions- und Kontrollgruppe.

Das Outcome der Patienten wurde anhand der Infarktgröße und der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) im Kardio-MRT nach einer Woche bestimmt. Zusätzlich wurde die Sicherheit der Intervention anhand von Inzidenzraten von Ereignissen (Gesamtmortalität, ventrikuläre Arrhythmie, höhergradiger AV-Block, kardiogener Schock und Reinfarkt) innerhalb der ersten 24 Stunden bewertet.

Von allen Teilnehmern der Studie (n=270) wurden 147 (54%) durch den Rettungsdienst zu einem Angioplastie-Zentrum transportiert (davon 74 mit i.v. Metroprololgabe und 73 Kontrollen).

Die Infarktgröße war bei den Patienten kleiner, die i.v. Metoprolol erhalten hatten (23,4 [SD=15] vs. 34,0 [23,7]g; adj. Differenz -11,4).

Patienten mit Metoprololgabe zeigten eine größere LVEF (48,1% [8,4%] vs. 43,1% [10,2%]; adj. Differenz 5,0).

Es ergaben sich durch die Metoprololgabe keine höheren Inzidenzen für die vorher bestimmten Komplikationen zur Sicherheitsbewertung: 6,8% vs. 17,8% (Risikodifferenz -11,1).

Fazit: Die ambulante intravenöse Gabe von Metoprolol durch die Rettungskräfte innerhalb von 4,5 Stunden nach Symptombeginn reduzierte die Infarktgröße und vergrößerte die linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) ohne das vermehrte Auftreten von unerwünschten Wirkungen innerhalb von 24 Stunden.

Medknowledge-Anmerkung: In der Studie wurden Patienten mit manifester Herzinsuffienz oder Linksschenkelblock ausgeschlossen, bei denen Betablocker weiterhin kontraindiziert wäre.

1- Mateos et al. Efficacy and safety of out-of-hospital intravenous metoprolol administration in anterior ST-segment elevation acute myocardial infarction: Insights from the METOCARD-CNIC trial. Ann Emerg Med. Published Online: August 13, 2014

2-Betablocker bei Herzinfarkt, Was Tun, COMMIT/CCS-2-Studie, 2005

 

 

 

 

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