Frei#  Eine randomisierte Studie (1) von intravenösem Valproat versus Metoclopramid versus Ketorolac bei der akuten Migränebehandlung.

In dieser Studie sollte die Wirksamkeit von intravenösem Valproat (Ergenyl) mit Metoclopramid (Paspertin) und mit Ketorolac bei Patienten verglichen werden, die sich auf Grund einer akuten Migräne in der Notaufnahme vorstellten.

Es wurde eine doppel-blinde vergleichende Wirksamkeits-Studie durchgeführt. Die Patienten wurden zu 1000 mg Natrium-Valproat, 10 mg Metoclopramid oder 30 mg Ketorolac randomisiert. Die Medikamente wurden jeweils als Kurzinfusion intravenös über 15 Minuten verabreicht. Die primäre Messgröße war die Verbesserung des Kopfschmerzes nach einer Stunde, gemessen zu Studienbeginn und nach 60 Minuten auf einer verbalen Skala von 0 bis 10. Wichtige sekundäre Messgrößen schlossen eine nötige Zweitmedikation in der Notaufnahme und die anhaltende Abwesenheit von Kopfschmerzen ein.

Seit Oktober 2010 wurden 330 Patienten über 30 Monate in die Studie eingeschlossen. Die Charakteristika zu Studienbeginn waren unter den drei Armen vergleichbar. Bezogen auf das primäre Endergebnis verbesserten sich die Kopfschmerzen der Patienten, die Valproat i.v. erhalten haben, im Mittel um 2,8 auf der 0 bis 10 Skala; bei denen, die Metoclopramid i.v. erhalten haben verbesserte sich der Kopfschmerz um 4,7; und bei denen, die Ketorolac i.v. erhalten haben, verbesserte sich der Kopfschmerz um 3,9. Bezogen auf die sekundären Endpunkte, benötigten 69% der Patienten, die Valproat erhalten haben, eine Zweitmedikation, verglichen mit 33% der Metoclopramid-Patienten und 52% der Ketorolac-Patienten. Die anhaltende Abwesenheit von Kopfschmerzen wurde bei 4% der Patienten, die Valproat erhalten haben, von 11% der Metoclopramid-Patienten und von 16% der Ketorolac-Patienten erreicht. In dem Metoclopramid-Arm berichteten die Patienten nach der Gabe des Studienmedikaments von einem Gefühl der "starken Unruhe".

FAZIT: Valproat ist weniger wirksamer als Metoclopramid oder Ketorolac. Metoclopramid war für einige Messpunkte wirksamer als Ketorolac.

Evidenz-Klassifikation: Diese Studie gibt eine Klasse I Evidenz, dass bei Patienten in der Notaufnahme mit akuter Migräne die Gabe von Valproat i.v. weniger wirksam ist als die Gabe von Metoclopramid oder Ketorolac bei der Verbesserung von Kopfschmerzen.

Hintergrundinformationen:

Ketorolac (Toratex ist ein Wirkstoff aus der Klasse der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Es hemmt somit die Cylcooxygenasen (COX) 1 und 2 und die Entstehung von Prostaglandinen. Es wirkt antientzündlich, schmerzlindernd und antipyretisch. Ketorolac wird zudem in der Rheumatologie und bei Menstruationsbeschwerden angewandt. Wie fast alle NSAR hat auch Ketorolac zahlreiche Nebenwirkungen (u.a. Magenschleimhaut-Blutungen und -Ulzerationen, Ödeme, Schwindel, Erhöhungen der Leberenzyme und akutes Nierenversagen). - (quelle: DocCheck Medical Services GmbH)

1- Friedman BW et al. Randomized trial of IV valproate vs metoclopramide vs ketorolac for acute migraine. Neurology 2014 Feb 12

 

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