Frei#  Patienten mit Dickdarmkrebs und Lebermetastasen erhalten eine hepatische Resektion mit kurativem Ansatz. Die Positronenemissions-Tomographie kombiniert mit einer Computer-Tomographie (PET-CT) könnte helfen, eine nichtkurative Operation zu verhindern, da mit dieser Bildgebung auch okkulte Metastasen entdeckt werden könnten. Eine aktuelle randomisierte Studie überprüfte den Effekt von präoperativer PET-CT versus keiner PET-CT (Kontrolle) auf das chirurgische Management von Patienten mit resektablen Metastasen. Die Studie untersuchte den Effekt von PET-CT auf das Überleben.

An der Studie nahmen Patienten mit kolorektalem Krebs teil, die älter als 18 Jahre waren und die chirurgisch behandelt worden waren. Die Patienten hatten resektable Metastasen, die auf CT-Scans des Thorax, des Abdomens und des Beckens innerhalb der letzten 30 Tage nachgewiesen worden waren. Die Patienten hatten zudem eine aussagekräftigte Koloskopie innerhalb der letzten 18 Monate erhalten. Die Studie wurde zwischen 2005 und 2013 an neun Krankenhäusern in Ontario, Kanada mit 21 Chirurgen und mit PET-CT-Scanner an fünf akademischen Institutionen durchgeführt. Die Patienten wurden auf ein 2:1 Verhältnis auf PET-CT oder Kontrolle randomisiert.

Der primäre Messpunkt war ein abweichendes chirurgisches Management. Eine Abweichung wurde als eine nicht durchgeführte hepatische Operation, eine ausgedehntere Leberoperation oder als Operationen an zusätzlichen Organen auf Grund der Ergebnisse in der PET-CT definiert. Das Überleben war ein sekundärer Messpunkt.

Es erhielten 263 Patienten eine PET-CT. Davon erhielten 21 eine abweichende chirurgische Behandlung (8,0%). Genauer wurde bei sieben Patienten (2,7%) keine Laparotomie durchgeführt, vier Patienten (1,5%) erhielten keine ausgedehnte Leberoperation, neun Patienten (3,4%) erhielten eine zusätzliche Operation an einem Organ (acht von denen, die eine hepatische Resektion erhalten haben) und bei einem Patienten wurde das Abdomen eröffnet, aber doch keine Leberoperation durchgeführt und danach wieder verschlossen. Eine Leberresektion wurde bei 91% der Patienten in der PET-CT-Gruppe und bei 92% in der Kontrollgruppe durchgeführt. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 36 Monaten war die abgeschätzte Mortalitätsrate 11,13 Ereignisse/ 1000 Personenmonate in der PET-CT-Gruppe und 12,71 Ereignisse/ 1000 Personenmonate in der Kontrollgruppe. Das Überleben unterschied sich nicht zwischen den beiden Gruppen (Hazard Ratio 0,86; p=0,38).

FAZIT: Unter Patienten mit möglichen resektablen Lebermetastasen eines kolorektalen Adenokarzinoms veränderte die Bildgebung mit einer Positronenemissions- Computertomographie (PET-CT) verglichen mit einer CT allein die chirurgische Behandlung nicht. 

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass PET-CT-Scans bei diesem Patientenkollektiv keinen zusätzlichen Nutzen hat.

Anmerkung: Was ist eine Positronenemissions-Tomographie (PET)? Die Positronenemissions-Tomographie (PET) wird meist mit einer Computertomographie (CT) kombiniert. Bei der PET, einer nuklearmedizinischen Bildgebung, werden dem Patienten kleine Mengen an radioaktiven Stoffen intravenös verabreicht. Diese Stoffe lagern sich an stoffwechselaktiven Stellen im Körper an. Die PET hat einen großen Stellenwert in der Suche nach Tumoren oder Metastasen, da zumeist Tumoren einen vermehrten Stoffwechsel aufweisen. Dieser wird dann durch eine vermehrte Ablagerung des radioaktiven Stoffes in diesem Bereich nachgewiesen. In Kombination mit einer Computertomographie kann neben der Aktivität des Tumors in der PET-CT auch die Struktur des Tumors sichtbar gemacht werden.

1-PET/CT,  Universitätsklinikum Leipzig

2-Moulton C-A et al. Effect of PET before liver resection on surgical management for colorectal adenocarcinoma metastases: A randomized clinical trial. JAMA 2014 May 14; 311:1863

 

 

 

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