Die Elektrokrampftherapie (EKT) wird von vielen Psychiatern, als die effektivste Behandlung für therapie-resistente bipolare Depression angesehen, obwohl bisher keine randomisierte Studien darüber vorliegen. Eine aktuelle randomisierte Studie (1) in "American Journal of Psychiatry" verglich für diese Indikation EKT mit einer algorithmus-basierten Pharmakotherapie.
Insgesamt wurden 73 Patienten mit therapie-resistenter langjähriger bipolarer Depression für EKT (drei Sitzungen wöchentlich für max. 6 Wochen) oder individualisierte algorithmus-basierte Pharmakotherapie randomisiert. Die Therapie-Resistenz wurde als langjähriges Nicht-Ansprechen auf Mood-Stabilizer (wie Lithium oder Quetiapin) und auf die Standard-Antidepressiva definiert.
Die Analyse nach 6 Wochen ergab, dass die EKT effektiver, als die personalisierte Medikamenten-Therapie war. Die Depressions-Scores "Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale" und "Inventory of Depressive Symptomatology-Clinician-Rated" zeigten grössere Verbesserungen, der depressiven Symptomatik in der EKT-Gruppe an. Die Ansprechrate lag in der EKT-Gruppe 74% und in der Pharmakotherapie-Gruppe 35%. Die Remissions-Raten waren jedoch in beiden Gruppen ähnlich (34.8% vs. 30%).
Fazit: Obwohl die Patienten häufiger zu Beginn auf die EKT als auf die personalisierte Pharmakotherapie angesprochen haben, blieben die Remissions-Raten blieben unter beiden Therapie-Methoden eher mäßig.
Anmerkung: Ob längere Therapie-Dauer der einzelnen Therapie-Methoden, oder gar Kombination von EKT mit Pharmakotherapie bessere Ergebnisse zeigen würden, muss noch geklärt werden.