Frei#  Wirksamkeit und Sicherheit der Kombinationstherapie mit dem atypischem Neuroleptikum Olanzapin und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Fluoxetin vs. Fluoxetin-Monotherapie.

In einer aktuellen Studie untersuchten Mediziner die Rezidivprävention bei Patienten mit Therapieresistenter Depression (treatment-resistant depression, TRD) mittels Olanzapin/Fluoxetin-Kombinationstherapie (OFC).

Untersucht wurden Patienten mit schwerer Depression (major depression disorder, MDD) die nicht zufriedenstellend auf die Therapie mit zwei oder mehr Antidepressiva in einer aktuellen sechs Wochen oder länger andauernden depressiven Episode ansprachen. Sie erhielten eine Akuttherapie für sechs bis acht Wochen, gefolgt von einer Stabilisierungsphase von 12 Wochen Dauer mit der Kombination aus Olanzapin/Fluoxetin.

Patienten, welche nach diesem Zeitraum stabil blieben erhielten anschließend entweder die Kombinationstherapie oder nur Fluoxetin für bis zu 27 Wochen. Die Zeit bis zum erneuten Rezidiv stellte den primären Messwert der Studie zur Effektivität der Therapie dar. Der Erfolg der Therapien wurde mit verschiedenen Depressions-Scores gemessen. Des weiteren wurde die Hospitalisierungsrate aufgrund von Depression oder Suizidalität erfasst. Auch die Unterbrechung der Behandlung aufgrund mangelnden Erfolgs, verschlimmerter Depression bzw. Suizidalität wurde in die Untersuchung einbezogen.

Insgesamt wurden 444 Patienten 1:1 auf die Gruppen OFC (n=221) und Fluoxetin-Monotherapie (n=223) verteilt. Die Zeit bis zum Rezidiv war in der OFC-Gruppe signifikant länger als in der Gruppe mit Fluoxetin-Monotherapie (p<0,001). Die Rezidivrate lag bei 16% in der OFC-Gruppe und 32% in der Fluoxetin-Monotherapie-Gruppe. Therapiebedingte Gewichtszunahme und Stoffwechselbeinflussende Arzneimittelwirkungen traten signifikant häufiger in der OFC-Gruppe auf. Klinisch signifikante Gewichtszunahme (?7%) wurde bei 55,7% der Patienten beobachtet welche mit der Olanzapin/Fluoxetin Kombinationstherapie auch während der Augmentationstherapie (bis zu 47 Wochen) behandelt wurden. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich der Häufigkeit extrapyramidaler Störungen oder ernsthafter Nebenwirkungen.

Die Kombination Olanzapin/Fluoxetin war der Fluoxetin-Monotherapie nach initialer Stabilisierung in der Langzeitbehandlung der therapieresistenten Depression hinsichtlich des Rezidivrisikos und der Zeit bis zum Rezidiv überlegen. Die Sicherheit der Kombinationstherapie entsprach in dieser Untersuchung dem bekannten Sicherheitsprofil dieser Medikamente.

Individuelle Bedürfnisse des Patienten müssen mit den möglichen metabolischen Auswirkungen (wie Gewichtszunahme) einer längerfristigen Olanzapin/Fluoxetin Kombinationstherapie abgewogen werden. Fluoxetin als Monotherapie stellt weiterhin eine mögliche Therapieoption für einige Patienten. Jedoch wurde in dieser Studie gezeigt, dass es darunter zu einer höheren Rezidivrate, kürzeren rezidiv-freien Zeiten und niedrigeren Remissionsraten kommen kann.

1-Brunner E et al. Efficacy and safety of olanzapine/fluoxetine combination versus fluoxetine monotherapy following successful combination therapy of treatment-resistant major depressive disorder. Neuropsychopharmacology 2014 May 7

 

 

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