Patienten mit Demenz haben mit dem Fortschreiten der Krankheit zunehmend Essstörungen. Des Weiteren nehmen Hunger- und Durstempfinden zunehmend ab. Dabei stellt sich die Frage der Sondenernährung (oft über PEG). In diesem Zusammenhang hat die Fachgesellschaft "American Geriatrics Society (AGS)" neue Empfehlungen zur Sondenernährung bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz veröffentlicht. Die wichtigen Punkte sind:
-AGS empfiehlt NICHT Sondenernährung für ältere Menschen mit fortgeschrittener Demenz, die zunehmend Ess-Probleme haben. Stattdessen sollten die Pflegende den Patienten das Essen -nach Möglichkeit durch das Führen der Hand des Kranken- verabreichen, damit natürliche Funktionen und Reflexe erhalten bleiben.
-Sondenernährung verbessert im Vergleich mit dem "Hand feeding" (Füttern mit der Hand) weder das Überleben, noch Funktionsfähigkeit und Lebensqualität dieser Patienten. Auch Aspirationspneumonien kommen unter "Füttern" nicht häufiger vor. Im Gegenteil, die Sondenernährung ist mit Unruhe, größerem Aufwand, und Sonde-bedingten Komplikationen und Druckgeschwüren assoziiert.
-Sondenernährung ist eine medizinische Therapie. Die Entscheidungsträger müssen individuell die Vorteile und Nachteile der Sondenernährung abwägen, und dabei die bereits geäußerten Wünsche der Betroffenen berücksichtigen.
-Institutionen wie Krankenhäuser, Pflegeheime sollten die Angehörige und Betreuer umfangreich informieren, bevor Entscheidungen zur Sonden-Anlage getroffen werden. Dabei sollten die Angehörige und Betreuer nicht unter Druck gesetzt werden, damit sie Sondenernährung schnell bejahen.
Die Empfehlungen sind im Internet als Volltext lesbar.
2-Siehe auch > Ernährungsprobleme: Ausreichend essen und trinken trotz Demenz