Wie weit Polymyalgia Rheumatica (PMR) als paraneoplastisches Syndrom im Rahmen einer Krebserkrankung auftritt, ist noch unbekannt. Eine aktuelle Studie (1) in „Annals of Rheumatic Diseases" ging dieser Frage nach.

Die Autoren untersuchten alle PMR-Fälle (n: 2877) zwischen 1987 bis 1999 mit Hilfe der Datenbank der englischen Hausarztversorgung, die keine vorbekannte Krebs- oder Gefäss-Erkrankungen hatten und mit Kortikosteroiden behandelt wurden. Die Kontrollgruppe bildeten Patienten mit einem ähnlichen Profil jedoch ohne PMR. Die Teilnehmer wurden bis zum Auftritt der ersten Krebsdiagnose, Tod oder Austragung aus der Datenbank verfolgt.

Das mittlere Alter der Teilnehmer betrug 71 Jahre, und die mittlere Beobachtungszeit 7.8 Jahre. Im Verlauf entwickelten 23.2% der Teilnehmer mit PMR und 19.5% ohne PMR eine Krebserkrankung. In den ersten 6 Monaten nach PMS-Diagnose hatten die PMR -Patienten eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Krebsdiagnose als die Kontrollgruppe (angepasstes OR 1.69).

Fazit: Eine Zunahme der Krebskrankheiten wurden in den ersten 6 Monaten nach PMR-Diagnose beobachtet. Die Autoren konnten jedoch ab diesem Zeitpunkt nicht feststellen, ob PMR-Patienten häufiger eine Krebskrankheit als die in der Kontrollgruppe entwickelten.

Ärzte sollten bei der Erstdiagnose einer PMR eine Krebskrankheit als Auslöser der PMR-Symptome ausschließen, und die Patienten für mögliche maligne Erkrankungen weiter beobachten.

Anmerkung: Anscheinend sollten die Patienten mit PMR besonders in den ersten 6 Monaten nach PMR-Diagnosestellung engmaschig für die Entwicklung einer Krebskrankheit beobachtet werden.

1-Muller et al. Is cancer associated with polymyalgia rheumatica? A cohort study in the General Practice Research Database. Ann Rheum Dis 2014 Oct; 73:1769

 

 

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