Frei# Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste Rhythmusstörung im klinischen Alltag. Antiarrhythmika sind wirksam zur Rezidiv-Vorsorge bei Patienten mit symptomatischem paroxysmalen Vorhofflimmern. Weiterhin ist Radiofrequenz-Katheterablation eine etablierte Therapie-Methode bei Patienten, die auf die antiarrhythmische Medikamente nicht ausreichend ansprechen. Eine aktuelle Studie (1) in der Fachzeitschrift JAMA untersuchte, ob Radiofrequenz-Katheterablation bei Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern möglicherweise als Erstlinientherapie eingesetzt werden könnte.
Die randomisierte Studie verglich Katheterablation mit der Antiarrhythmika-Standardtherapie bei nicht vorbehandelten Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern. Insgesamt 127 Patienten aus 16 Kardiologie-Zentren aus Europa und Nordamerikan wurden in der Studie entweder für Ablation oder . Antiarrhythmika randomisiert. Die Patienten wurden für 2 Jahre, zuletzt bis Februar 2012 beobachtet.
Der primäre Endpunkt war der Dokumentation von Vorhoftachyarrhythmien länger als 30s (symptomatische oder asymptomatische AF, Vorhofflattern oder Vorhof Tachykardie), die im Langzeit-EKG, transtelefonischem Monitor oder Rhythmusstreifen festgestellt wurden. Sekundäre Endpunkte bildeten die symptomatischen Rezidive von Vorhof-Tachyarrhythmien und die Lebensqualität, welche mit dem EQ-5D-Bewertungsinstrument gemessen wurde.
44 Patienten (72,1%) in der Antiarrhythmika-Gruppe und 36 Patienten (54,5%) in der Ablatio-Gruppe erlitten einen Vorhoftachyarrhythmie-Rezidiv (Hazard Ratio [HR] 0,56). Des Weiteren hatten 59% in der Antiarrhythmika-Gruppe und 47% in der Ablatio-Gruppe symptomatisches Vorhofflimmern, Vorhofflattern oder atriale Tachykardie (HR 0,56).
Es traten keine Todesfälle oder Schlaganfälle in beiden Gruppen auf. 4 Fälle von Herztamponade kam es in der Ablatio-Gruppe vor. In der Antiarrhythmika-Behandlungsgruppe erhielten 26 Patienten (43%) eine Ablation nach einem Jahr. Die Lebensqualität war in beiden Gruppen nur mäßig beeinträchtigt, und besserte sich nach einem Jahr.
Fazit: Bei nicht-vorbehandelten Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern führte die Radiofrequenz-Katheterablation zu einer geringeren Rezidivrate als die Antiarrhythmika-Therapie. Allerdings war das Rezidiv-Risiko unter Radiofrequenz-Katheterablation mit etwa 50% in den ersten 2 Jahren nicht besonders gering. Wenn auch Nebenwirkungen in beiden Gruppen vorkamen, trat die schwere Komplikation Herztamponade nur in der Ablatio-Gruppe auf, und verdeutlichte die Risiken dieses Eingriffes.