Extrasystolien werden bei Standard-EKG-Untersuchungen oft festgestellt. Deren prognostische Relevanz bei Menschen ohne kardiovaskuläre Krankheiten ist jedoch noch nicht eindeutig geklärt. Eine aktuelle Studie (1) in „American Journal of Cardiology" überprüfte anhand der Daten der NHANES-III-Studie das Langzeit-Mortalitätrisiko bei Menschen mit Supraventrikulären und ventrikulären Extrasystolien.
In die Studie waren 7504 Menschen (mittlerer Alter 60 Jahre) ohne bekannte kardiovaskuläre Krankheit involviert, die innerhalb der NHANES-III-Studie von 1988 bis 2006 beobachtet wurden. Alle Teilnehmer hatten zu Beginn im 12-Kanal-EKG Sinusrhythmus ohne Erregungsleitungsstörungen.
-Die Auswertung ergab, dass 1.2% der Teilnehmer supraventrikuläre (SVES) und 1.5% ventrikuläre Extrasystolien (VES) hatten.
-Während der 18-jährigen Beobachtungszeit starben 2386 Teilnehmer, 963 an kardiovaskulären und 511 an koronarer Herzkrankheit (KHK).
-SVES waren signifikant mit einer erhöhten Gesamt-Mortalität (HR 1.4), kardiovaskulärer Mortalität (HR 1.78) und Mortalität durch KHK (HR 2.4) verknüpft. Für VES konnte keine Assoziation für irgendeinen Mortalitäts-Typ nachgewiesen werden.
Fazit: Die Supraventrikuläre, nicht jedoch ventrikuläre Extrasystolien, sind mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko bei älteren Menschen ohne bekannte kardiovaskuläre Krankheiten assoziiert. Das gilt sowohl für die Gesamtmortalität, als auch für Mortalität durch kardiovaskuläre und koronare Krankheiten.
Anmerkung: Die Ärzte sollten die Supraventrikuläre Extrasystolien, die bei Routine-EKG-Untersuchungen zufällig diagnostiziert werden, ernst nehmen.