Etwa 10-25% der Patienten mit initialer Clostridium-difficile-Infektion (iCDI) entwickeln eine wiederkehrende Clostridium-difficile-Infektion (wCDI). Patienten die ein hohes Risiko für wCDI haben, müssen zu Beginn der iCDI erkannt werden, um so neue Therapiewege einzuschlagen und um die Wiederkehrrate zu verringern. (Medknowledge Anmerkung: Mittel der Wahl bei der Behandlung der CDI sind Metronidazol und Vancomycin. Die bisherige Standardtherapie bei Rezidiven ist die wiederholte und ausgedehnte Vancomycin-Behandlung. Ein moderner und scheinbar sehr effektiver Behandlungsansatz ist die Fäkal-Transplantation).

Eine aktuelle Studie (1) beschäftigte sich mit der Erstellung eines Modells, zur Vorhersage der wCDI, basierend auf Aspekten die bereits bei Beginn der iCDI vorhanden sind.

Es handelt sich um eine retrospektive Kohortenstudie, die an einem großen städtischen akademischen Medizinzentrum durchgeführt wurde. Eingeschlossen wurden alle erwachsene Patienten, die zwischen dem 1. Januar 2003 und dem 31. Dezember 2009 mit einer iCDI stationär aufgenommen wurden. Es wurden keine Interventionen durchgeführt.

Als iCDI bezeichneten die Autoren, eine positive Clostridium difficile-Toxinanalyse ohne Clostridium-difficile-Infektion, in den vorangegangenen 60 Tagen. Wiederholte positive Toxinanalysen innerhalb von 42 Tagen nach Absetzen der iCDI Behandlung, definierten die Autoren als wCDI. Im Zusammenhang mit der wCDI fanden die Autoren 3 demografische, 13 chronische und 12 akute Krankheitsbilder, und 7 Fälle bei denen, die Patienten bereits vor oder bei Anfang der iCDI in Pflege waren. Ein logistisches Regressionsmodell zur Identifizierung der Prädiktoren für wCDI wurde erstellt und kreuzvalidiert.

Unter den 4196 eingeschlossenen Patienten, entwickelten 425 (10,1%) wCDI. Sechs Faktoren der multivariaten Analyse konnten die wCDI moderat vorhersagen:

- ambulant erworbene Infektion,

- ?2 Krankenhausaufenthalte in den vorangegangenen 60 Tagen,

- neu angesetzte Magensäurenhemmer (Anmerkung: in der Regel PPI),

- Fluoroquinolone,

- Hochrisiko Antibiotika-Therapie bei Beginn der iCDI,

- Alter des Patienten.

Als protektiv stellte sich der Aufenthalt auf einer Intensivstation dar.

Fazit: Unter den Patienten die wegen wiederkehrender Clostridium-difficile-Infektion (wCDI) stationär aufgenommen wurden, konnten multiple Faktoren festgestellt werden, die bei Anfang der initialen Clostridium-difficile-Infektion bereits vorhanden waren und das Risiko der wCDI erhöhen. Die Erkennung der Patienten mit hohem Risiko der wCDI kann dem behandelnden Arzt helfen schon früh präventive und therapeutische Maßnahmen einzuschlagen.

Anmerkung: Mögliche direkte, präventive Massnahmen bei gefährdeten Patienten sind nach Möglichkeit Absetzen der Protonenpumpenhemmer, Probiotika, allgemein kritische Antibiotika-Anwendung.

1- Zilberberg et al. Development and validation of a recurrent Clostridium difficile risk-prediction model. J Hosp Med. 2014 Jul;9(7):418-23.

 

 

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