Frei#  Die funktionelle Dyspepsie (Reizmagen) ist eine benigne Funktionsstörung des Magens, die mit Oberbauchschmerzen, Völlegefühl, Aufstoßen, Übelkeit und Erbrechen einhergeht. Eine organische Ursache wurde dafür nicht gefunden, weshalb die Diagnose eine Ausschlussdiagnose ist. Bei der Diagnosestellung können Rom-III-Kriterien helfen, die 2006 erstellt wurden. Hierbei müssen in den 6 Monaten vor der Diagnose für mindestens 3 Monate Oberbauchschmerzen, frühes Sättigungsgefühl oder postprandiales Völlegefühl ohne eine organische gastrointestinale (GI-) Krankheit vorliegen.

Obwohl die Rom-III-Kriterien für funktionelle Dyspepsie schon vor 7 Jahren definiert wurden, müssen deren Aussagekraft noch in einer strengen Studie bestätigt werden. Eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift Gastroenterology überprüfte die diagnostische Sicherheit der Rom-III-Kriterien.

Methoden: Die Forscher zogen in ihre Analyse den vollständigen symptomatischen Rückgang, Befunde der oberen GI-Endoskopie, Histologie und Daten von 1452 aufgenommenen erwachsenen Patienten ein. Die Patienten hatten gastrointestinale Symptome und wurden von zwei Krankenhäusern in Hamilton, in Kanada, behandelt. Personen mit normalen Ergebnissen aus der oberen GI-Endoskopie und der Histopathologie, wurden als nichtorganische GI-Krankheit eingestuft. Der verwendete Referenzstandard, um das Vorhandensein einer wahren funktionellen Dyspepsie zu definieren, bestand aus: Oberbauchschmerzen, frühes Sättigungsgefühl oder postprandiales Völlegefühl und keine organische GI-Krankheit.

Ergebnisse: Von den 1452 Patienten erfüllten 722 (49,7 %) die Rom-III-Kriterien für funktionelle Dyspepsie. Bei 170 Patienten (23,5 %), die die Rom-III-Kriterien erfüllten zeigte die GI-Endoskopie eine organische Erkrankung. Die Rom-III-Kriterien identifizierten Patienten mit funktioneller Dyspepsie mit 60,7 % Sensitivität, 68,7 % Spezifität. Im Gegensatz dazu identifizierten die früheren Rom-II-Kriterien Patienten mit funktioneller Dyspepsie mit einer Sensitivität von 71,4 %, einer Spezifität von 55,6 %.

Fazit: In einer Validierungsstudie mit 1452 Patienten mit gastrointestinalen Symptomen führten die Rom-III-Kriterien nur in bescheidenem Ausmaß zur Identifizierung von Patienten mit funktioneller Dyspepsie (Reizmagen) bei und sie war den vorherigen Rom-II-Kriterien nicht signifikant überlegen.

1-Ford AC et al. The Rome III criteria for the diagnosis of functional dyspepsia in secondary care are not superior to previous definitions. Gastroenterology 2014 Apr; 146:932

2-Rome III criteria for functional dyspepsia

 

 

 

 

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