Risiko für Nicht-Melanom-Hautkrebs unter Immunsuppressiva-Therapie bei Autoimmun-Krankheiten, 2015

Immunsuppressiva wie Methotrexat, Azathioprin, Cyclosporin oder auch neuere TNF-Hemmer werden bei Rheumatoider Arthritis (RA) und chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten (CED: M. Crohn, C. Ulcerosa) eingesetzt. Medikamenten-induzierte Immunsuppression gilt als Risikofaktor für Nicht-Melanom-Hautkrebs, wie Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom (NMSC: nonmelanoma skin cancer). Eine aktuelle Studie in „JAMA Dermatology" untersuchte anhand der Medicare-Patientendaten von 2006 bis 2012 wie häufig Nicht-Melanom-Hautkrebs unter Immunsuppressiva-Therapie bei Patienten mit RA und CED auftrat (1).

Bei 9460 Patienten (6841 mit RA und 2788 mit IBD) betrug die Inzidenzrate für sekundären für Nicht-Melanom-Hautkrebs 58.2 per 1000 Personenjahre.

Die Ergebnisse zeigten, dass Methotrexat mit einem erhöhten Risiko für Nicht-Melanom-Hautkrebs assoziiert ist (HR 1.6). TNF-Hemmer erhöhen ebenfalls das Risiko für Nicht-Melanom-Hautkrebs, wenn sie zusammen mit Methotrexat für Rheumatoide Arthritis eingesetzt werden.

Glukokortikoide, aber auch Abatacept und Rituximab waren NICHT mit einem erhöhten Risiko für Nicht-Melanom-Hautkrebs assoziiert.

Weitere Studien seien notwendig um herauszufinden, ob Thiopurine und/oder TNF-Hemmer das Risiko für den sekundären Nicht-Melanom-Hautkrebs steigern.

Medknowledge-Anmerkung: Patienten, die die o.g. Medikamente mit einem erhöhten Risiko für Nicht-Melanom-Hautkrebs erhalten, sollten engmaschig (einmal jährlich?) für Hautkrebs gescreent werden.

1-Scott et al. Risk of nonmelanoma skin cancer associated with the use of immunosuppressant and biologic agents in patients with a history of autoimmune disease and nonmelanoma skin cancer. JAMA Dermatol. 2015 Oct 28:1-9