Ältere Frauen und Männern wird eine tägliche Kalzium-Aufnahme von mindestens 1000-1200mg/täglich wegen der Knochengesundheit und zur Prophylaxe von Knochen-Frakturen empfohlen. In westlichen Ländern führen die Menschen über die Nahrung durchschnittlich 700-900mg Kalzium täglich ein. Das hieße, die meisten Menschen müssten Kalzium substituieren, um die empfohlenen Dosen zu erreichen. Das führte dazu, dass etwa 30-50% der älteren Frauen täglich Kalzium-Supplemente zu sich nehmen.

Gleichzeitig jedoch ist eine hohe Kalzium-Substitution mit Nebenwirkungen, wie kardiovaskulären Ereignissen, Nierensteinen assoziiert. Daher wird seit kurzem empfohlen, dass ältere Menschen den Kalzium-Bedarf über die Ernährung und weniger über Kalzium-Supplemente eindecken sollten.

Eine aktuelle Meta-Analyse untersuchte die Evidenz hinter diesen Leitlinien-Empfehlungen, ob gesteigerte Kalzium-Aufnahme über die Ernährung (vorwiegend über Milch-Produkte) oder über Supplemente tatsächlich die Knochengesundheit bessert, und das Frakturrisiko verringert.

Die Autoren recherchierten in großen Medizindatenbanken und fanden bis Ende 2014 nur zwei randomisierte Studien, die die Assoziation zwischen diätetischer Kalzium-Zufuhr und dem Frakturrisiko untersuchten. Es gab in dem gleichen Zeitraum 26 randomisierte Studien, die den Effekt von Kalzium-Supplementation auf das Frakturrisiko überprüften.

Die Ergebnisse zeigten, dass die gesteigerte Kalzium-Aufnahme von Kalzium über Ernährung oder Kalzium-Präparate ältere Menschen (> 50Jahre) NICHT vor Knochenbrüchen schützt. Die Evidenzlage dafür sei schwach und inkonsistent.

Medknowledge-Anmerkung: Die Kalzium-Menge, die die Menschen über gesunde Ernährung zu sich nehmen, ist anscheinend für die Knochengesundheit ausreichend. Mit zusätzlicher Kalzium-Zufuhr, ob mit Supplementen oder diätetisch, kann kein weiterer Schutz erreicht werden. Also keine Kalzium-Supplementation bei Menschen mit gesunder Ernährung und ohne Knochen-Vorerkrankungen.

1-Bolland et al: Calcium intake and risk of fracture: systematic review. BMJ 2015;351:h4580

 

 

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