Der Reflux von Magensäure in die Speiseröhre ist heutzutage ein Problem, das viele Patienten betrifft. Dieser chronische Rückfluss in die distale Speiseröhre, kann zu entzündlicher Veränderung der Schleimhaut führen. Durch eine metaplastische Umwandlung des Plattenepithels kann sich daraus die Vorstufe eines Adenokarzinoms, der Barett-Ösophagus, entwickeln. 10% der Patienten mit Reflux entwickeln eine Barett-Speiseröhre.

Endoskopische Intervention oder die medikamentöse Hemmung der Cyclooxygenase helfen dabei, der Entwicklung eines Barett-Ösophagus zu einem Adenokarzinom vorzubeugen. Diese Studie untersuchte, ob Patienten mit Barett-Speiseröhre eine endoskopische Therapie einer Chemoprävention mittels Medikamenten vorziehen.

81 Probanden mit nicht-entartetem Barett-Ösophagus erhielten eine Umfrage, die 2 verschieden Behandlungsmethoden beleuchtete. Behandlung A war die endoskopische Abtragung, die das Lebenszeitrisiko für ein Adenokarzinom der Speiseröhre um 50% senkt, jedoch ein 5%iges Risiko für Komplikationen, wie Verengungen der Speiseröhre nach dem Eingriff, mit sich bringt. Behandlung B beinhaltete die Gabe von Aspirin (selektiver Hemmer der Cyclooxygenase 2).

Dieses Medikament reduziert das Lebenszeitrisiko für das Adenokarzinom um 50% und das Risiko für einen Herzinfarkt um 30%, jedoch erhöht es das Risiko für das Auftreten eines Geschwüres um 75%. Die Patienten entschieden sich für Behandlung A, und/oder Behandlung B. Hierbei wurde eine endoskopische Kontrolle entweder alle 3-5 Jahre, alle 10 Jahre oder gar nicht angeboten.

Visuelle Hilfen wurden angewandt, um Risiko-und Gewinnprozente darzustellen.

Wenn eine endoskopische Kontrolluntersuchung alle 3-5 Jahre angeboten wurde, erklärten sich mehr Patienten bereit, sich Behandlung A statt Behandlung B zu unterziehen (78%, 63 von 81 vs.53%, 43 von 81). Es gab keine Unterschiede, ob ein Patient sich für die Behandlung A oder B entschied, hinsichtlich Patientenalter, Geschlecht, Bildungsstand und Krebs-/Herz- oder Geschwürerkrankung in der Vorgeschichte. Die Veränderung der Anzahl an Kontrolluntersuchungen beeinflusste nicht die Bereitschaft der Patienten sich einer Behandlung zu unterziehen.

Fazit: In einem simulierten Szenario bevorzugten Patienten mit Barett-Ösophagus die endoskopische Intervention vor der Chemoprävention des Adenokarzinoms mittels Aspirin. In der Zukunft sollten weitere Studien hinsichtlich präventiver Strategien bei Patienten mit Barett-Speiseröhre und gemeinsamer Entscheidungsfindung durchgeführt werden.

1-Yachimski et al. Preference of endoscopic ablation over medical prevention of esophageal adenocarcinoma by patients with Barrett's esophagus. Clin Gastroenterol Hepatol. 2015 Jan;13(1):84-90

 

 

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