Frei# Platzieren eines kleinen Pankreasgang-Stents ist eine häufige Vorgehensweise zur Prävention einer akuten Post-ERCP-Pankreatitis bei Hochrisiko-Patienten (z.B. geplante endoskopische Ampullektomie/Papillektomie). Diese Methode ist jedoch relativ aufwendig, und gelingt auch nicht immer. Daher wird in den letzten Jahren zunehmend ein NSAID-Zäpfchen (Diclofenac, Ibuprofen) rektal zur Vorbeugung einer akuten Pankreatitis nach ERCP verabreicht, bisherige Evidenzlage zeigt, dass diese alternative Methode ebenfalls wirksam ist. Eine aktuelle Metaanalyse verglich die beiden Methoden Pankreasgang-Stent-Anlage vs. NSAID-Zäpfchen.
Die Autoren analysierten die Daten von 29 Studien (22 Studien mit Pankreasgang-Stent, 7 mit NSAID-Zäpfchen) zum Thema.
Pankreasgang-Stent-Anlage aber auch rektale NSAID-Gabe waren beide dem Placebo zur Prävention der Post-ERCP-Pankreatitis überlegen. Die Kombination von NSAID-Gabe und Pankreasgang-Stent-Anlage war nicht wirksamer als die jeweilige Methode alleine. Gepoolte Ergebnisse ergaben, dass rektale NSAID-Gabe zur Post-ERCP-Pankreatitis- Prävention wirksamer als Pankreasgang-Stent-Anlage war.
Fazit: Vorherige rektale NSAID-Gabe (Ibuprofen, Diclofenac) war zur Prävention akuter Post-ERCP-Pankreatitis wirksamer als prophylaktische Pankreasgang-Stent-Anlage, und sollte als Erstlinientherapie für diese Indikation angesehen werden. Die Autoren betonen, dass weitere randomisierte Studien diese Ergebnisse bestätigen sollten.
Medknowledge-Anmerkung: Rektale NSAID-Gabe ist zudem wesentlicher kosteneffektiver und einfacher in der Handhabung als die Pankreasgang-Stent-Anlage.