Seit die höheren Vancomycin-Dosierungen bei Kindern bei resistenten bakteriellen Infektionen eingesetzt werden, gibt es Bedenken, dass die Zahl der Nebenwirkungen mit akuten Nierenschäden zunehmen. Bisher existieren wenige Daten zu diesem Thema. Eine aktuelle Studie untersuchte die Inzidenz der akuten Nierenschäden bei Kindern, die intravenös Vancomycin erhalten, und identifizierte die Risikofaktoren für die Entstehung von Nierenschäden (1).

Die Autoren analysierten die Daten von 175 Patienten (Alter 3 Monate bis 19 Jahre), die von 2009 bis 2010 in der Universitätskinderklinik an der Johns Hopkins University USA behandelt wurden, und Vancomycin wegen schwerer resistenter Infektionen wie MRSA erhielten. Alle Patienten hatten vorab normale Nierenfunktion, und erhielten iv Vancomycin für mindestens 48 Stunden. Inzidenz von akuten Nierenschäden wurden mit den „Pediatric-Modified RIFLE" Kriterien definiert.

Von 175 Patienten erfüllten 24 (13.7%) die Kriterien für akute Nierenschäden. Die Multivariable-Analyse zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit der Nierenschäden mit jeder Erhöhung der Vancomycin-Dosis um 5mg/kg anstieg (OR 1.16) anstieg. Des Weiteren war das Nierenschäden-Risiko mit jedem zusätzlichen Behandlungstag grösser (OR 1.11). Die gleichzeitige Gabe nephrotoxischer Medikamente steigerte das Risiko um das Fünffache (OR 5).

Fazit: Akute Nierenschäden traten bei Kindern, die Vancomycin erhielten, relativ häufig auf. Höhere Dosierung und längere Therapiedauer und vor allem gleichzeitigerGabe von nephrotoxischen Medikamenten erhöhten das Risiko. Die Nierenfunktion der Kinder, die mit Vancomycin behandelt werden -insbesondere die mit Risikofaktoren für ein Nierenschaden-, sollten engmaschig überwacht werden.

1-Sinclair et al: Factors associated with acute kidney injury in children receiving vancomycin. Ann Pharmacother. 2014 Dec;48(12):1555-62

 

 

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