Frei# 2013 hatten wir die SAMMPRIS-Studie vorgestellt, die gezeigt hatte, dass frühe aggressive medikamentöse Therapie bei Hochrisiko-Patienten mit atherosklerotischen intrakraniellen arteriellen Stenosen eher als eine invasive Therapie mit perkutaner transluminaler Angioplastie und Stenting mit Wingspan-System vor einem Schlaganfall schützt (2). Jetzt ist aktuell die VISSIT-Studie in "JAMA" zu diesem Thema erschienen.
Auch die Ergebnisse der VISSIT-Studie zeigen, dass neurovaskuläres Stenting bei Patienten mit symptomatischen intrakraniellen arteriellen Stenosen im Vergleich zur medikamentösen Therapie keine Vorteile bietet. Im Gegenteil, die TIA-/Schlaganfall-Rate in den ersten 30 Tagen und nach 12 Monaten war unter Stenting erhöht.
Bisherige Ergebnisse unterstützen die Anwendung der Balloon-Stenting bei symptomatischen Patienten mit arteriosklerotischer Stenose der Hirnarterien NICHT.
Anmerkung: Sind invasive Katheter-Therapien bei arteriellen Gefäß-Stenosen nach derzeitigem Kenntnisstand grundsätzlich bedenklich? Bei den obengenannten Studien (1,2) handelte es sich nicht um Patienten, die einen akuten Schlaganfall haben. Beim akuten Schlaganfall können invasive endovaskuläre Kathetertherapie mit mechanischer Embolektomie mittels moderner Stent-Retriever bei ausgewählten Patienten effektiv sein, wie neue Studien gezeigt haben (3).