Eine aktuelle Studie (1) in Neurology untersuchte die Auswirkungen der Komorbidität auf Sterblichkeit bei Multiple-Sklerose (MS).

Die Autoren identifizierten anhand des Patientenregisters 5,797 Menschen mit MS und 28,807 ohne MS, die die Kontrollgruppe bildeten.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Lebenserwartung ab dem Geburt in der MS-Gruppe 75.9 und in der Kontroll-Gruppe 83.4 Jahre betrug. Ein Unterschied von > 7 Jahren (HR 2.4).

Mehrere Komorbiditäten waren in beiden Gruppen mit einer erhöhten Sterblichkeit verknüpft: Diabetes, KHK, Depression, Angsstörungen und COPD. In der MS-Gruppe waren die Auswirkungen der Komorbiditäten auf die Mortalität geringer als in der Kontroll-Gruppe. Bei MS-Patienten bildeten die Krankheiten des Nervensystems und des Herzkreislaufs die häufigsten Todesursachen. Mortalität durch Infektions- und Atemwegskrankheiten traten des Weiteren öfter bei MS-Patienten auf.

Fazit: Menschen mit Multiple-Sklerose (MS) lebten 7 Jahre weniger als vergleichbare Bevölkerung ohne MS. Somit ist die Mortalität unter MS höher als bisher angenommen.

Anmerkung: Die erhöhte Mortalität wurde in der MS-Gruppe im Vergleich zur Kontroll-Gruppe ohne MS anscheinend nicht durch Begleitkrankheiten, sondern durch MS und damit assoziierte Komplikationen bedingt.

1-Marrie et al. Effect of comorbidity on mortality in multiple sclerosis. Neurology, 27 May 2015

 

 

 

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