Das Messie-Syndrom ist eine neue Diagnose des DSM-5 (American Psychiatric Association, 2013). (Medknowledge Anmerkung: Auch als "zwanghaftes Horten" oder "Vermüllungssyndrom" bekannt, wird das Messie-Syndrom im DSM-5 erstmals als eigene Krankheit geführt; diagnostische Kriterien sind, unter anderen, Schwierigkeiten sich von Besitztümern zu trennen, unabhängig davon, wie nutzlos sie sind, Beeinträchtigung des sozialen und beruflichen Lebens und fehlende Krankheitseinsicht).

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) scheint eine vielversprechende Behandlungsmethode für das Messie-Syndrom zu sein, und wurde bereits in Einzel- und Gruppensetting getestet.

Eine aktuelle Studie erstellte eine meta-analytische Untersuchung der Gesamtstärke der kognitiven Verhalternstherapie bei der Behandlung des Messie-Syndroms und dessen einzelnen Symptomen (Unordnung, Schwierigkeiten Dinge zu verwerfen, und Anschaffen neuer Dinge), sowie der damit verbundenen Funktionseinschränkung. Die Autoren beschäftigten sich ebenfalls mit dem eventuellen Einfluss von demografischen und behandlungsbedingten Aspekten auf das Ansprechen auf die kognitive Verhaltenstherapie. Auch das Vorhandensein von klinisch relevanten Veränderungen wurde ermittelt.

Von 114 veröffentlichen Artikeln, erfüllten 10 Artikel die Einschlusskriterien der Studie und wurden somit in die Analyse eingebracht. Diese 10 Artikel bestanden aus 12 verschiedenen Messie-Syndrom-Patientenproben.

Die Autoren beobachteten, dass der Schweregrad der Beschwerden des Messie-Syndroms in den Patientenproben signifikant und mit mit großer Effektstärke sank. Dieser Unterschied war maximal hinsichtlich der Schwierigkeit Dinge zu verwerfen, gefolgt von der Unordnung und dem Anschaffen neuer Dinge. Die geringste Wirkung zeigte sich hinsichtlich der Funktionseinschränkung (im mittleren Bereich). Verschiedene Aspekte konnten mit einem besseren klinischen Outcome in Verbindung gebracht werden: weibliches Geschlecht oder jüngeres Alter des Patienten, höhere Anzahl von KVT-Sitzungen und höhere Anzahl von Hausbesuchen. In den meisten Patientenproben konnten eindeutige Veränderungen in den verschiedenen Outcomebereichen gefunden werden. Die Raten der signifikanten klinischen Veränderung ware jedoch niedrig – mit einem Prozentsatz von 24 bis 43%. Somit lag die Patientenbewertung in den meisten Fällen auch nach Behandlung näher an dem als Messie-Syndrom geltenden Bereich als an dem normalen Bereich.

Fazit: Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine vielversprechende Behandlungsmethode für das Messie-Syndrom, obwohl sie noch viel Raum zur Verbesserung insbesondere für Männer und alte Menschen bietet.

Die Ergebnisse dieser Studie werden hinsichtlich der Verfeinerung der Behandlung des Messie-Syndroms diskutiert. Die Autoren empfehlen weitere Studien zur Ergründung von weiteren Einflussfaktoren.

1-Tolin et al. Cognitive behavioral therapy for hoarding disorder: A meta-analysis. Depress Anxiety JAN 14 2015

2- Siehe auch: Muroff et al: Cognitive behavior therapy for hoarding disorder: follow-up findings and predictors of outcome. Depress Anxiety. 2014 Dec. 31

 

 

 

 

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