Schlafhormon Melatonin zur Migräne-Vorbeugung? – Kopfschmerz-Prävention, 2016

Migräne gilt als schwierig zu behandeln, Patienten sprechen auf viele Medikamente nicht an. Es gibt Hinweise, dass das Schlafhormon Melatonin möglicherweise zur Migräne-Prophylaxe wirksam ist.

Bekanntlich gilt ein Schlafentzug ein Risikofaktor für Migräne-Attacken. Die Annahme hinter Melatonin bei Migräne ist, wenn Melatonin den Schlaf besser reguliert, müssten die Migräne-Anfälle sich verbessern. Zudem soll Melatonin antientzündliche Effekte aufweisen.

Eine aktuelle randomisierte Studie (1) verglich Melatonin mit dem Antidepressivum Amitriptylin, welcher ebenfalls zur Migräne-Vorbeugung eingesetzt wird aber wegen Nebenwirkungen oft nicht vertragen wird, zur Migräne-Prophylaxe.

Insgesamt 196 Patienten waren in die Studie aus Brasilien involviert, die 3 Monate lang für Melatonin (3 mg/d), Amitriptylin (25mg/d) und Placebo randomisiert wurden. Die Ergebnisse:

Melatonin war als Migräne-Prophylaxe effektiver als Amitriptylin und Placebo. Senkung der Migräne- Kopfschmerztage im Monat: in der Melatonin-Gruppe 2.7, in der , 2.2 Amitriptylin-Gruppe 2.2 und in der Plazebo-Gruppe 1.1.

Melatonin wurde insgesamt besser vertragen als Amitriptylin. Gewichtsabnahme wurde in der Melatonin-Gruppe und und eine signifikante Gewichtszunahme in der Amitriptylin-Gruppe festgestellt.

Medknowledge-Anmerkung: Melatonin ist anscheinend eine wirksame und gut verträgliche Option zur Migräne-Vorbeugung, warum also nicht. Für viele dürfte die Nebenwirkung Gewichtsverlust eher ein willkommener Nebenaspekt der Melatonin-Therapie sein.

1-Gonçalves AL et al. Randomised clinical trial comparing melatonin 3 mg, amitriptyline 25 mg and placebo for migraine prevention. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2016 May 10