Nierenfunktion: Kaffee-, Tee-Konsum und Glomeruläre Filtrationsrate (GFR), 2016

Die Relation zwischen Kaffee-, Tee-Konsum und Nierenfunktion ist bisher unzureichend untersucht. Eine aktuelle Studie überprüfte die mögliche Assoziation zwischen Kaffee-, Tee-Konsum und glomeruläre Filtrationsrate (GFR).

In dieser Studie waren 4722 Erwachsene (Alter 26-65 Jahre) involviert, deren Kaffee- und Teekonsum alle 5 Jahre insgesamt 15 Jahre lang dokumentiert wurde. Gleichzeitig wurde der eGFR-Wert gemessen. Die Ergebnisse:

Kaffee-Konsum > 6 Tassen täglich war mit einer leicht erhöhten eGFR assoziiert, insbesondere bei Teilnehmern im Alter > 46 Jahren, dieser Befund war nicht durch glomeruläre Hyperfiltration bedingt. Daher gehen die Autoren davon aus, dass ein geringer bis moderater Konsum keine negative Auswirkung auf die Nierenfunktion hat.

Medknowledge-Anmerkung: Eine weitere Schlussfolgerung wäre vermutlich auch zulässig. Bekanntlich erhöht Kaffee-Konsum den Harndrang. Anscheinend führt der gesteigerte Kaffee-Konsum nicht zu einer Exsikkose über eine vermehrte Urinbildung, die wiederum zu einer Drosselung der Nierendurchblutung mit Verschlechterung der GFR führen würde.

1-Gerrie-Cor M Herber-Gast et al: Coffee and tea consumption in relation to estimated glomerular filtration rate: results from the population-based longitudinal Doetinchem Cohort Study. Am J Clin Nutr May 2016 vol. 103 no. 5 1370-1377