Ob eine Verzögerung der Antibiotika-Therapie bei Kindern mit Harnwegsinfektionen das Risiko einer akuten Pyelonephritis mit Narben-Bildung im Nierenbecken erhöht ist noch unklar. Eine aktuelle Studie in „JAMA Pediatrics" ging dieser Frage nach (1).

Die Autoren werteten retrospektiv die Daten von 2 früheren randomisierten Studien aus, die das Risiko der Kinder mit vesikourethralem Reflux für Harnwegsinfektionen untersucht wurde (the Randomized Intervention for Children With Vesicoureteral Reflux trial and the Careful Urinary Tract Infection Evaluation Study ) aus. Kinder jünger als 6 Jahre wurden dann 2 Jahre lang für das Auftreten der ersten und zweiten Harnwegsinfektion beobachtet.

Insgesamt 482 wurden in die Analyse eingeschlossen. 375 von denen hatten vesikourethralen Reflux. Das mittlere Alter betrug 11 Monate.

Insgesamt 7.2% der Kinder entwickelten neue Narben des Nierenbeckens.

Verzögerung bei der Einleitung der Antibiotika-Therapie war selbst nach Anpassung der Patienten-Multivariablen signifikant mit Narbenbildung assoziiert (72 Stunden vs. frühe Einleitung in den ersten 48 Stunden).

Höheres Alter (OR 1.03) und rekurrierende Harnwegsinfektionen (OR 0.97) sowie Harnblasen- und Darm-Funktionsstörungen (OR 6.44) waren ebenfalls mit renaler Narbenbildung verknüpft.

Medknowledge-Anmerkung: Renale Narbenbildung war am geringsten, wenn die Antibiotika-Therapie in den ersten 24 Stunden begonnen wurde. Wenn bei Kindern der Verdacht auf eine Zystitis oder auch eine Infektion unklarer Genese besteht, sollte umgehend einen Urintest und falls positiv eine Antibiotika-Therapie erfolgen.

Shaikh et al. Early antibiotic treatment for pediatric febrile urinary tract infection and renal scarring. JAMA Pediatr. 2016 Jul 25

 

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