Bekanntlich werden ACE-Hemmer und deren Weiterentwicklung AT1-Blocker zur Hypertonie-Therapie bei Diabetes-Patienten empfohlen. Da diese unter anderem auf das Renin-AngiotensinSystem (RAA) hemmen, sollen sie bei Diabetikern den renalen (Wirkung gegen Mikroalbuminurie) und kardiovaskulären (Schutz vor Herzinuffienz) Outcome verbessern. Eine Metanalyse in "BMJ" überprüfte, ob dies tatsächlich der Fall ist.

Die Autoren werteten die Daten von 19 randomisierten Studien zu diesem Thema mit 25.144 Diabetes-Patienten aus. Die Ergebnisse:

Die ACE-Hemmer und AT1-Blocker (RAS-Hemmer) wurden mit Thiaziden (Diuretika), Kalziumantagonisten und Betablocker verglichen. Im Direkten Vergleich mit den anderen Antihypertensiva zeigten die RAS-Hemmer ein ähnliches Risiko für Mortalität (RR 0.99), kardiovaskulären Tod und Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffienz. Auch der renale Outcome für Niereninsuffienz war unter den RAS-Hemmer und Vergleichs-Antihypertensiva ähnlich.

Fazit: Die ACE-Hemmer und AT1-Blocker waren zur Hypertonie-Therapie bei Diabetes-Patienten doch nicht besser als Diuretika und Betablocker. Alle 4 Antihypertensiva-Medikamentenklassen zeigten vergleichbare Ergebnisse für den kardiovaskulären und renalen Outcome.

Medknowledge-Anmerkung: Eine weitere Studie, die zeigt, dass ACE-Hemmer und AT1-Blocker nicht der Goldstandard bei der Hypertonie-Therapie sind. Im Gegenteil, sie führen vor allem bei älteren Patienten, die nicht ausreichend trinken, öfter zur Nierenfunktions- und Elektrolyt-Störungen.

Die Wahl der Antihypertensiva soll nach Indikation, Alter und Kosten erfolgen. Dabei zeigen sich die Betablocker vor allem bei Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren in den letzten Jahren immer mehr als eine gute Wahl.

1-Bangalore et al. Diabetes mellitus as a compelling indication for use of renin angiotensin system blockers: Systematic review and meta-analysis of randomized trials. BMJ 2016;352:i438

 

 

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