Bekanntlich haben sich die Betablocker bei Patienten mit linksventrikulärer Herzinsuffienz durchgesetzt und vermindern die Sterblichkeit. Ob dieser Effekt durch alle Altersgruppen und Geschlechter existiert, ist jedoch noch unklar. Eine Meta-Analyse in „BMJ" ging dieser Frage nach.

Die Autoren werteten die Daten von 11 randomisierten Studien mit 13833 Patienten (Alter 40-85 Jahre) mit Herzinsuffienz, die eine Ejektionsfraktion < 45% aufwiesen. Die Ergebnisse:

Betablocker reduzierten verglichen mit Placebo die Mortalität in allen Altersgruppen um etwa ein Drittel. Auch im hohen Alter war das positive Effekt leicht abgeschwächt aber deutlich vorhanden (HR 0.77 im mittleren Alter von 75 Jahren).

Die absolute Mortalitätsreduktion betrug 4.3%, und die Krankenhaus-Aufnahmerate war unter Betablocker deutlich verringert.

Es gab keine Interaktion zwischen Betablocker-Therapie, Geschlecht und Altersgruppen.

Medikament-Absetzrate, als Zeichen der Nicht-Verträglichkeit, war zwischen Betablocker- und Plazebo-Gruppen ähnlich (14.4% vs. 15.6% in der Plazebo-Gruppe).

Fazit: Unabhängig vom Alter und Geschlecht sollten Patienten mit systolischer Herzinsuffienz mit reduzierter Ejektionsfraktion und Sinusrhythmus Betablocker erhalten, um das Risiko für Mortalität und Krankenhausaufnahme zu reduzieren.

Medknowledge-Anmerkung: Eine weitere Studie, die den Siegeszug der Betablocker bei systolischer Herzinsuffienz weiter aufbaut. In den 90er Jahren hieß es ACE-Hemmer und nochmals ACE-Hemmer. Jetzt heißt es Betablocker und ACE-Hemmer, und bald könnte es heißen: Betablocker und ggf. ACE-Hemmer.

1-Kotecha et al. Effect of age and sex on efficacy and tolerability of ß- blockers in patients with heart failure with reduced ejection fraction: Individual patient data meta-analysis. BMJ 2016; 353

 

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