Aktuelle Studie mit 22-Jahres-Follow-up der Bezafibrat-Herzinfarktpräventionsstudie.

Das Bestehen einer unabhängigen Assoziation zwischen erhöhten Triglyceridspiegeln und der Gesamtmortalität bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) ist umstritten. Die Autoren einer aktuellen Studie untersuchten diese Assoziation in einer großen Kohorte von Patienten mit nachgewiesener KHK.

In die Studienkohorte wurden 15.355 für die Bezafibrat-Herzinfarktpräventionsstudie (BIP, Bezafibrat Infarction Prevention Trial) gescreente Patienten einbezogen. Die Daten zur 22-Jahres-Sterblichkeitsrate wurden vom nationalen Register bezogen.

Die Patienten wurden je nach Triglyceridwerten in 5 Gruppen aufgeteilt: (1) Triglyceridwerte im unteren Normbereich (<100mg/dL); (2) Triglyceridwerte im oberen Normbereich (100-149mg/dL); (3) grenzwertige Triglyceride (150-199 mg/dL); mäßige Hypertriglyzeridämie (200-499mg/dL); (5) schwere Hypertriglyzeridämie (?500 mg/dL).

Die an das Alter und Geschlecht angepasste Überlebensrate reichte von 41% in der Patientengruppe mit Triglyceriden im unteren Normbereich bis zu nur 25% in der Gruppe mit schwerer Hypertriglyzeridämie. Bei den Gruppen mit Triglyceriden im oberen Normbereich, im grenzwertigen Bereich, und mit mäßiger Hypertriglyzeridämie lag die Überlebensrate bei jeweils 37%, 36% und 35%.

Die Autoren erstellten eine an verschiedene Kovariaten angepasste Coxregression (einschließlich des HDL-Cholesterinspiegels). Dies ergab, dass bei jedem Anstieg des natürlichen Logarithmus des Triglyceridwertes um eine Einheit die 22-Jahres-Gesamtmortalität um 6% stieg. Das 22-Jahres-Sterblichkeitsrisiko bei Patienten mit schwerer Hypertriglyzeridämie war im Vergleich zu Patienten mit einem Triglyceridspiegel im unteren Normbereich um 68% erhöht.

Fazit: Bei Patienten mit bestehender koronarer Herzkrankheit stehen höhere Triglycerid-Werte in unabhängigen Zusammenhang mit einer erhöhten 22-Jahres-Mortalität. Sogar bei Patienten mit Triglycerid-Werten zwischen 100 und 149mg/dL konnte im Vergleich zu Patienten mit niedrigeren Triglyceriden ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko festgestellt werden. Das Bestehen einer schweren Hypertriglyzeridämie kennzeichnet eine Population mit besonders hohem Mortalitätsrisiko.

1-Klempfner R et al. Elevated triglyceride level is independently associated with increased all-cause mortality in patients with established coronary heart disease: Twenty-two-year follow-up of the Bezafibrate Infarction Prevention study and registry. Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes. 2016; 9: 100-108

 

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