Aktuelle Studie in "JAMA Psychiatry" (1): Selbstverletzungen sind bei bipolarer Krankheit signifikant mit Suizidrisiko assoziiert. Zur Erhaltungstherapie der bipolaren Krankheit werden häufig Stimmungsstabilisatoren wie Lithium oder auch atypische Neuroleptika [z.B. Olanzapin (Zyprexa) und Quetiapin (Seroquel)], oder auch Antiepileptika (z.B. Valproinsäure und Carbamazepin) eingesetzt. Es gibt Evidenz, dass Lithium das Suizidrisiko in dieser Patientengruppe reduziert, während die Antiepileptika das Selbstverlezungsrisiko steigern.
Eine aktuelle Studie untersuchte, ob Lithium tatsächlich das Risiko für Selbstverletzungen und Suizid reduziert. Dafür werteten die Autoren die elektronischen Daten von 6671 Patienten mit bipolarer Krankheit in England zwischen 1995 und 2013 aus.
Zur Erhaltungstherapie mit Stimmungsstabilisatoren erhielten 2148 Patienten Lithium, 1670 Valproat, 1477 Olanzapin, und 1376 Quetiapin.
Die Ergebnisse zeigten, dass Lithium verglichen mit den anderen Stimmungsstabilisatoren die Rate für Selbstverletzungen und unbeabsichtigten Verletzungen signifikant reduziert.
Auch das Suizidrisiko war unter Lithium-Therapie geringer. Aufgrund der insgesamt geringen Suizidrate können jedoch hier keine zuverlässigen Schlussfolgerungen gezogen werden.
Medknowledge-Anmerkung: Anscheinend ist Lithium bei diesem Krankheitsbild die Therapie der Wahl. Bei einer Lithium-Therapie sollte der Lithium-Serumspiegel gemessen werden, da eine Lithium-Überdosierung zu signifikanten Nebenwirkungen wie Bradykardie, Nierenversagen führen kann.