Frei#  Eine aktuelle Studie (1) untersuchte die Folgen einer Diagnoseverzögerung in M. Crohn.

Die Diagnoseverzögerung war assoziiert mit einem komplizierten Verlauf sowie einem erhöhtem Risiko für eine Darmstenose und einer erhöhten Operationsrate. Inzwischen gibt es Therapiemöglichkeiten, die früh eingesetzt, die Prognose von M. Crohn günstig beeinflussen könnten. Auch unter diesem Aspekt sollten Ärzte über die Wichtigkeit einer Frühdiagnose bei M. Crohn fortgebildet werden.

Ziel: Die Bedeutung der Diagnoseverzögerung (eine Zeitspanne vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Diagnose) beim klinischen Verlauf von M. Crohn (MC) ist unbekannt. Die Ärzte untersuchten, ob die Länge der Diagnoseverzögerung den Ausgang der Krankheit betrifft.

Methode: Es wurden Daten von der Schweizer IBD Kohorte analysiert. Die Patienten wurden von universitären Zentren (68%), regionalen Krankenhäusern (14%) und Privatpraxen rekrutiert. Die Häufigkeit des Auftretens von Darmstenosen, internalen Fisteln und MC-bezogenen Operationen (intestinale und perianale) wurde analysiert.

Ergebnis: Insgesamt 905 MC Patienten (53,4% weiblich, medianes Alter bei Diagnosestellung 26 (20-36) Jahre) wurden zu vier Gruppen in Übereinstimmung zu den Diagnoseverzögerungsquartilen (jeweils 0-3, 4-9, 10-24 und ?25 Monate) stratifizert. Der Median der Diagnoseverzögerung war 9 (3-24) Monate. Die Frequenz des Gebrauchs von Immunmodulatoren und/oder Anti-Tumor-Nekrose-Faktor-Medikamente unterschied sich nicht in den vier Gruppen. Die Länge der Diagnoseverzögerung korrelierte positiv mit dem Auftreten von Darmstenosen (Odd Ratio (OR) 1,76, P=0,011 bei einer Verzögerung ?25 Monate) und intestinalen Operationen (OR 1,76, P=0,014 für eine Verzögerung von 10-24 Monate und OR 2,03, P=0,003 für eine Verzögerung von ?25 Monate). Die Krankheitsdauer war positiv assoziiert und eine Krankheitslokation außerhalb des Ileums war negativ assoziiert mit Darmstenose (jeweils OR 1,07, P<0,001 und OR 0,41, P=0,005) und intestinalen Operationen (jeweils OR 1,14, P<0,001 und OR 0,23, Py0,001).

Schlussfolgerung: Die Länge der Diagnoseverzögerung korreliert mit einem erhöhten Risiko an Darmstenose und M. Crohn-bezogenen intestinalen Operationen. Es sollten Anstrengungen unternommen werden die Diagnoseverzögerung zu verkürzen.

1-Schoepfer AM et al. Diagnostic delay in Crohn's disease is associated with a complicated disease course and increased operation rate. Am J Gastroenterol 2013 Aug 27

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