Frei#  Auswirkungen der endoskopischen Kontrolluntersuchung auf die Mortalität mit Barrett-Ösophagus assoziierter ösophagealer Adenokarzinome.

Endoskopische Kontrolluntersuchung hat kaum Auswirkung auf die Mortalität mit Nicht-dysplastischem Barrett-Ösophagus assoziierter ösophagealer Adenokarzinome. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie (1) unterstützt keine routine-mäßige endoskopische Kontrolluntersuchungen in dieser Patientengruppe.

Obwohl bei Patienten mit einem Barrett-Ösophagus gewöhnlich eine endoskopische Kontrolle durchgeführt wird, ist die Wirksamkeit bei der Reduktion der Mortalität von ösophagealen/gastroösophagealen Übergangs-Adenokarzinomen noch nicht exakt ermittelt worden.

Wissenschaftler führten daher eine Fall-Kontrollstudie in einer gemeindebasierten Umgebung durch. Bei 8272 Patienten mit Barrett-Ösophagus wurden 351 ösophageale Adenokarzinome diagnostiziert: von diesen wurde bei 70 Personen zuvor ein Barrett-Ösophagus diagnostiziert (welche für die weitere Kontrolle geeignet waren), 51 der Patienten verstarben, davon 38 als Folge der Krebserkrankung (Fall-Gruppe). Die Daten der Kontrolluntersuchungen wurden verglichen mit einer Stichprobe aus 101 lebenden Personen mit Barrett-Ösophagus (Kontroll-Gruppe), dabei gepaart für Alter, Geschlecht und Dauer des follow-up.

Die durchgeführten Kontrolluntersuchungen über einen Zeitraum von drei Jahren zeigte keinen Zusammenhang mit abnehmendem Sterberisiko für das ösophageale Adenokarzinom (adjustiertes odds ratio: 0,99; 95% Konfidenzintervall 0,36 bis 2,75). Patienten mit tödlichem Verlauf erhielten nahezu genauso häufig Folgeuntersuchungen (55,3%) wie Patienten der Kontroll-Gruppe (60,4%). Eine Läsion >3cm eines Barrett-Ösophagus und vorangegangene Dysplasie waren assoziiert mit letalem Verlauf, jedoch bewirkte die Adjustierung dieser Zusammenhänge nicht eine Änderung der Gesamtergebnisse. Obwohl alle Patienten in die Bewertung der Wirksamkeit der Überwachung eingeschlossen werden sollten, verursachte der Ausschluss von Patienten, die durch die Krebstherapie verstorben waren und solcher die nicht die Behandlung abschlossen, zwar eine Reduktion des Betrages, nicht jedoch der Signifikanz des Zusammenhangs (odds ratio 0,46; 95% KI 0,13 bis 1,64).

Fazit: Die endoskopische Kontrolluntersuchung bei Patienten war nicht assoziiert mit einem wesentlich geringeren Sterberisiko für das ösophageale Adenokarzinom. Die Ergebnisse schließen einen kleinen bis mittelgradigen Vorteil nicht aus. Jedoch ist dieser, falls er existiert, deutlich kleiner als bisher angenommen. Die Wirksamkeit der Überwachung wurde partiell beeinflusst durch die Akzeptanz existierender Therapien und das Auftreten von behandlungsbedingtem Versterben der Patienten.

1-Corley DA et al. Impact of endoscopic surveillance on mortality from Barrett's esophagus–associated esophageal adenocarcinomas. Gastroenterology 2013 Aug; 145:312.

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