Frei#  Das Levonorgestrel-freisetzende intrauterine Verhütungsmittel sollte bei jungen Frauen empfohlen werden.

 

Viele Beschäftigte im Gesundheitswesen bleiben aus Sorge vor schwerwiegenden Komplikationen zurückhaltend bei der Verschreibung von intrauterinen Verhütungsmitteln (IUDs) an Teenager. Diese Studie untersuchte, ob 15- bis 19-jährige Nutzer von IUD anfälliger waren für Komplikationen, Misserfolg oder frühen Therapieabbruch als 20- bis 24-jährige und 25-44-jährige IUD-Nutzer. Außerdem wurde geprüft, ob Unterschiede bezüglich des Outcome bei Nutzern von Levonorgestrel-freisetzenden intrauterinen Systemen und Kupfer-Spiralen bestehen. Dafür wurde eine retrospektive Kohortenstudie durchgeführt, die die Krankenkassenbeschwerden verwendete. Diese Daten wurden von einer privaten Krankenkasse von 90489 Frauen, die zwischen 2002 und 2009 eine IUD eingesetzt bekommen hatten, bezogen.

Schwere Komplikationen wie z.B. extrauterine Schwangerschaften und entzündliche Beckenerkrankungen traten in weniger als 1% der Patienten unabhängig vom Alter der Patienten oder des verwendeten IUD-Typs auf. Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren beklagten im Vergleich zu Frauen im Alter von 25 bis 44 eher eine Dymenorrhoe (Odds Ratio [OR] 1.4, Konfidenz Intervall [KI] 1.1-1.6), Amenorrhoe (OR 1.3, KI 1.1-1.5), oder eine normale Schwangerschaft (OR 1.4, KI 1.1-1.8). Insgesamt unterschieden sich die Gruppen (Teenager vs. 25-44-jährige Frauen) nicht bezüglich eines frühen Therapieabbruchs (13% vs. 11%, P>.05). Der Gebrauch von Levonorgestrel-freisetzenden Spiralen jedoch war in allen Altersgruppen assoziiert mit weniger Komplikationen und selteneren frühen Therapieabbrüchen als dies beim Gebrauch von Kupfer-Spiralen der Fall war.

Fazit: Die Verwendung von intrauterinen Verhütungsmitteln ist bei Teenagern genauso angemessen wie bei älteren Frauen. Hierbei treten ernste Komplikationen unregelmäßig in allen Gruppen auf. Das Levonorgestrel-freisetztende intrauterine Verhütungsmittel könnte eine bessere Wahl sein als die Kupferspirale aufgrund von einer geringeren Rate an Komplikationen, Therapieabbruch und Therapieversagen.

1- Berenson AB et al. Complications and continuation of intrauterine device use among commercially insured teenagers. Obstet Gynecol 2013 May; 121:951.

2-Siehe auch: Intrauterin-Pessar (Spirale) die sicherste Notfallverhütung, 15.05.2012

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