Frei# Eine aktuelle Studie (1) untersuchte, ob eine Umgehung der Notaufnahme (NA) mit direktem Transport zur Katheterisierung für Patienten, bei denen präklinisch im Rettungswagen ein ST-Elevations-Myokardinfarkt diagnostiziert worden ist, die Reperfusionszeiten verringern könnte.
Die Ergebnisse zeigten, dass wenn STEMI-Patienten unter Umgehung der Notaufnahme direkt zum Herzkatheter-Raum gebracht werden, konnte schneller eine Reperfusion der Infarktareale erzielt werden. Diese Vorgehensweise wurde jedoch nur etwa 10% der STEMI-Patienten in den USA, und das meist in regulären Arbeitszeiten, praktiziert.
Für diese Studie wurden 12 581 Patienten mit einem ST-Strecken-Elevations-Myokardinfarkt, der präklinisch in einem EKG diagnostiziert worden war, untersucht, die an 371 amerikanischen primären perkutanen kronarinterventionsfähigen Kliniken behandelt worden waren. Die Krankenhäuser nahmen an der Acute Coronary Treatment and Intervention Outcomes Network Registry-Get With the Guidelines teil, eingeschlossen waren auch die, die an der American Heart Association Mission teilnahmen:
Lebensrettungs-Programm von 2008 bis 2011. Die Reperfusionszeiten mit der primären perkutanen koronaren Intervention und die Mortalitätsraten im Krankenhaus wurden zwischen den Patienten verglichen, die eine Untersuchung in der NA erhielten mit denen, die die NA umgingen. Das Umgehen der NA fand bei 1 316 Patienten (10,5%) statt. Diese Patienten hatten eine geringere Häufigkeit von Herzversagen und Schock bei Präsentation und nichtsystemische Gründe für eine Verspätung der perkutanen koronaren Intervention. Das Umgehen der NA fand häufiger während der Arbeitszeit statt verglichen mit dem Feierabend (18,3% versus 4,3%); die Rate am Umgehen der NA variierte signifikant zwischen den Krankenhäusern (Median 3,3%, Bereich 0-71%). Der erste medizinische Kontakt bis zur Zeit des aktiven apparativen Verfahrens war kürzer (Median 68 Minuten [Interquartilenbereich 54-85 Minuten] versus 88 Minuten [Interquartilenbereich 73-106 Minuten]; p<0,0001) und wurde innerhalb von 90 Minuten häufiger ausgeführt bei der Umgehung der Notaufnahme (80,7% versus 53,7%; p<0,0001). Die unangepasste Mortalitätsrate im Krankenhaus war geringer unter Patienten, die die NA umgingen (2,7% versus 4,1%; p=0,01), aber das angepasste Mortalitätsrisiko war ähnlich (angepasstes Odds-Ratio 0,69; 95% Konfidenzintervall 0,45 bis 1,03; p=0,07).
FAZIT: Unter Patienten mit einem ST-Strecken-Elevations-Myokardinfarkt, der präklinisch im EKG diagnostiziert wurde, variierte die Rate an der Umgehung der Notaufnahme signifikant innerhalb der amerikanischen Krankenhäuser, aber das Umgehen der Notaufnahme fand selten und dann beinahe isoliert zu Arbeitsstunden statt. Weil das Umgehen der Notaufnahme mit einer kürzeren Reperfusionszeit und numerisch geringen Mortalitätsraten assoziiert war, scheint das weitere Forschen über und die Befürwortung für das Einsetzen dieses Ablaufes gerechtfertigt.
Nachtrag: Eine weitere Studie (2) im November 2013 in der Fachzeitschrift Resuscitation bestätigte die positiven Effekte der Umgehung der Notaufnahme (NA) mit direktem Transport zur Katheterisierung für Herzinfarkt-Patienten. Etwa 66% der Patienten mit ST-Hebung nach einem Out-of-Hospital-Herzstillstand (OHCA vermutlich durch STEMI-Herzinfarkt ausgelöst), die direkt zum Katheterlabor transportiert wurden, haben überlebt.