Frei#  Die ischämische Regurgitation (Insuffienz) der Mitralklappe ist mit einem erheblichen Mortalitätsrisiko assoziiert. Für Patienten mit schwerer Form wird in den Leitlinien eine Operation empfohlen. Allerdings wird auch eingeräumt, dass nur wenig Evidenz für eine mögliche Reparatur oder Ersatz besteht.

In der vorliegenden Studie (1) wurden 251 Patienten mit starker ischämischer Regurgitation der Mitralklappe (effektive Mitralklappen-Orifizium-Fläche >0.4 cm2; durchschnittliech EF bei 40%) randomisiert zwei Gruppen zugeteilt, um Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung zu bestimmen. Bei der einen Gruppe wurde eine Mitralklappen-Reparatur durchgeführt, bei der anderen ein Mitralklappen-Ersatz ohne Durchtrennung der Chordae. Primärer Endpunkt war der linksventrikuläre endsystolische Volumenindex (LVESVI) nach 12 Monaten. Dieser wurde mittels Wilcoxon-Rangsummentest bestimmt, bei dem Todesfälle unterhalb des unteren LVESVI -Levels eingestuft wurden.

Nach 12 Monaten betrug der durchschnittliche LVESVI bei den überlebenden Patienten der Gruppe mit Reparatur 54,6±25,0 ml/m2 Körperoberfläche und 60,7±31,5 ml/m2 in der Gruppe mit Ersatz (durchschnittliche Veränderung gegenüber Anfangswert, ?6,6 bzw. ?6,8 ml/m2). Die Mortalitätsrate betrug in der Reparatur-Gruppe 13,3% und 17,6% in der Ersatz-Gruppe (Hazard Ratio zu Reparatur, 0,79; 95%-Konfidenzintervall; 0,42 bis 1,47; p=0,45 im Logrank-Test). Nach Abgleich auf Mortalität zeigte sich im LVESVI kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen (Z-Score, 1,33; p=0,18). Nach 12 Monaten war die Rezidivrate moderater oder schwerer Mitralklappen-Regurgitation in der Reparatur-Gruppe höher als in der Ersatz-Gruppe (32,6% versus 2,3%, p<0,001). Kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen bestand in der Rate schwerer kardialer oder cerebrovaskulärer Nebenwirkungen, im funktionellen Status und in der Lebensqualität nach 12 Monaten.

FAZIT: Beide Verfahren haben nach einem Jahr ähnlich abgeschnitten.

Im Vergleich von Mitralklappen-Reparatur und Mitralklappen-Ersatz zeigte sich im Rahmen der Studie nach 12 Monaten kein signifikanter Unterschied im linksventrikulären Remodeling und im Überleben der Patienten. Der Mitralklappen-Ersatz ermöglichte eine länger anhaltende Korrektur der mitralen Regurgitation. Im klinischen Outcome ergab sich aber kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen. (Finanzierung durch National Institutes of Health und Canadian Institutes of Health; ClinicalTrials.gov number, NCT00807040.)

1-Acker MA et al. Mitral-valve repair versus replacement for severe ischemic mitral regurgitation. N Engl J Med 2013 Nov 18

 

 

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